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Wenn du es da schaffst, dann schaffst du es überall: Dass Frank Sinatras Diktum auch für einen Münchner gilt, beweist der Pianist Cornelius Claudio Kreusch. Vor zehn Jahren zog der Sohn der Konzertpianistin und Musikpädagogin Dorotheé Kreusch-Jacob vom heimatlichen Ottobrunn an den Ort, der noch immer die Herausforderung für jeden kreativen Jazzer ist: New York. Er brachte beste Referenzen mit: den Förderpreis der Stadt München und andere Auszeichnungen, ein Studium am renommierten „Berklee College of Music“ in Boston und erste, erfolgreiche CD-Einspielungen wie „The Vision“ beim Enja-Label. Trotzdem wäre er nicht der erste talentierte Europäer gewesen, der im „Big Apple“ baden geht. Doch Kreusch hat nicht nur Talent und Ausstrahlung, er hat auch einen musikalischen „Masterplan“ und die Begabung, dafür die richtigen Leute zu begeistern. So studierte er bald bei Jaki Byard, spielte mit Herbie Hancock oder dem Miles-Davis-Saxophonisten Kenny Garrett und wurde Zug um Zug aktives Mitglied der „heißen“ New Yorker Szene – vor dem sich bald auch gestrenge Kritiker verbeugten. Nicht zuletzt deshalb, weil sein kreativer Output enorm ist. Wo andere Musiker ein einmal gefundenes Erfolgsrezept bis zum Überdruss perpetuieren, da nimmt sich Kreusch die Freiheit, den Moden zum Trotz auf vielen Hochzeiten zu tanzen. Kaum hatte er es mit den CDs „BlackMudSound“ und „Scoop“ und einem funk-orientierten Sound zwischen Cool Jazz und Afro-Pop zu ansehnlichen Verkaufserfolgen und ersten Grammy-Nominierungen gebracht, da suchte er sich schon eine neue Spielwiese: rein improvisatorisches Solo-Piano über Standards, festgehalten (und ebenfalls Grammy-nominiert) im Jahr 2000 auf der CD „Live at The Steinway Hall“. Und wer gedacht hatte, Kreusch würde nun in den Spuren Keith Jarretts ein
sicheres Auskommen ansteuern, wurde ebenso schnell eines Besseren belehrt. Schon
im nächsten Projekt beackerte er mit seiner Band Do Foumbé das weltmusikalische
Feld. Zuletzt hat er im Trio mit seinem Bruder, dem ebenso erfolgreichen Gitarristen
Johannes Tonio Kreusch, und dem Percussionisten Jamey Haddad den Crossover mit der
Klassik gesucht. Ein ganzheitlicher Ansatz, der auch Kreuschs Konzerte zu etwas Besonderem macht: „Wichtig ist für mich, dass ich den Saal vorbereiten, zum Beispiel Salbei verbrennen kann. Der Raum ist wichtig, da wird ja nicht einfach eine CD aufgelegt, ein Konzert soll eine Zeremonie werden“, erläutert der charismatische Pianist. Dazu passt auch, dass Kreusch demnächst auch noch die passende Kleidung liefert: Poppige T-Shirts und Anzüge in knalligen Madras-Karos stellt er demnächst unter dem Label BlackMudSound-Wear vor. Cornelius Claudio Kreusch ist eben immer für eine Überraschung gut. Oliver Hochkeppel |
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