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Als der gute alte Millionenseller namens Mini-Cooper, immerhin seit 1959 produziert, vor einigen Jahren eingestellt wurde, verdrückten die Liebhaber dieses Klassikers ein paar Tränen – und freuten sich fortan am gelungenen Nachfolgemodell. Ein ähnlicher Generationenwechsel steht nun im Hause Yamaha an: Der Nahfeldmonitor „NS-10 M“ galt über zwanzig Jahre lang als absolut verlässliches Gerät – was man vom alten Mini nicht immer behaupten konnte – , quasi als Standard-Ausrüstung für Studios und ambitionierte Homerecorder. Seine Stunde schlug bereits vor zwei Jahren, doch mit dem „MSP 10 Studio“ liefert Yamaha nun technisch modifizierten Nachschub. Ein Unterschied fällt allerdings sofort auf: Während der „NS-10 M“ ein passiver Allrounder war, der auch die kleinere Geldbörse nicht überstrapazierte, ist der „MSP 10 Studio“ ein aktives System für sehr hohe Ansprüche und entsprechende Budgets. 1.163 Euro pro Stück sind kein Pappenstiel und werden interessierte Homerecorder und Freizeitproduzenten noch mal nachrechnen lassen. Wer die 2.326 Euro für ein perfekt aufeinander abgestimmtes Stereopaar aufbringen kann, wird allerdings mit bester Klang- und Verarbeitungsqualität belohnt. Das „Nahfeld“ ist für den „MSP 10 Studio“ eigentlich nicht zwingend vorgeschrieben, mit einer Verstärkerleistung von 120 Watt für den Tieftöner und 60 Watt für den Hochtöner sind auch räumlich erweiterte Abhörsituationen kein ernsthaftes Problem. Denn Yamahas Kraftzwerg liefert auch bei großer Lautstärke ein lineares, natürliches Klangbild, störende Resonanzen oder verfälschende Frequenzlöcher oder Überbetonungen sind kein Thema. Der Frequenzgang lässt sich auf raumakustische Gegebenheiten oder persönliche Vorlieben einstellen, Tiefbässe und Höhen lassen sich sensibel justieren. Für die im Kern schonungslos authentische Wiedergabe sind zuallererst der Achtzoll-Tieftöner sowie der Einzoll-Hochtöner mit Titanium-Membran verantwortlich, die mit der elektronischen Frequenzweiche perfekt harmonieren. Zudem ist das Bassreflexgehäuse aus 18 Millimeter starkem MDF immun gegen Eigenresonanzen, die das Klangbild verfälschen könnten. Summa summarum drängt sich wieder der Vergleich mit dem englischen Kleinwagen auf, der zum Edel-Mini mutierte: Das neue Modell kann alles besser, ist aber auch wesentlich teurer. Was die werte Kundschaft jedoch nicht weiter zu irritieren scheint, wenn man den Zulassungsstatistiken Glauben schenken darf. Wer einen universellen, passiven Studiomonitor in der Tradition des „NS-10 M“ sucht, der keine Schneise ins Budget schlägt, ist mit Yamahas Klavierlack verzierter Edelkreation natürlich nicht so gut bedient. Wer indessen bereit ist, für beste Qualität gutes Geld anzulegen, sollte den „MSP 10 Studio“ auf jeden Fall in Erwägung ziehen. Uwe Schleifenbaum
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