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„Was ist eigentlich Jazz?“ – keine unintelligente Frage, die Till Brönner in unserem Interview zum Thema NuJazz aufwirft. Auch uns beschäftigt dieses Thema natürlich Monat für Monat neu. Mit dem Begriff Jazz kann man genau so viele Dinge assoziieren wie mit den Stilbezeichnungen Popmusik, Punk oder Klassik. Die Experten versuchen es mit exakten Definitionen, Fans verteufeln eine Richtung und verteidigen die anderer bis auf’s Blut, die Plattenfirmen wollen in erster Linie Platten verkaufen und spüren die neuesten tanzbaren, vermarktungswürdigen Trends auf.
Vor kurzem konnte ich mittels Jazzzeitung Aufklärung betreiben. Ein befreundeter bekennender Musikfan – bevorzugte Richtungen Punk-, New Wave- und Rockmusik – verzog beim Thema Jazz leicht angewidert den Mund und meinte, Jazz sei für ihn Fahrstuhlmusik. Hoch kochten und wallten die Emotionen, aber ich hatte Gott sei Dank die vorliegende Ausgabe bereits internalisiert, konnte argumentieren und die Printausgabe wird ihm sicher den Rest geben. Das Dossier in dieser Ausgabe soll etwas Licht in eine weitere verfahrene und viel diskutierte Frage bringen. Was ist „NuJazz“? Reine Vermarktungsstrategie der Plattenfirmen, eine Modeerscheinung, die in der nächsten Saison wieder in den Tiefen des schnelllebigen Musikbetriebes verschwinden wird oder eine Möglichkeit, jungen Leuten das Thema Jazz und die Schönheit dieser Musik wieder etwas näher zu bringen? Den interessanten Ansätze unserer Jungautoren Sebastian Klug und Michael Staiger finden Sie ab Seite 22. Die Jazzzeitung wird auf alle Fälle auch in Zukunft versuchen, alle oder viele Facetten des Jazz zu beobachten, zu durchleuchten und zu bedienen. Dabei soll der Oldtime Jazz genauso seinen Platz haben (siehe unseren Ruby-Braff-Nachruf auf Seite 11) beziehungsweise behalten wie solch neue Strömungen. Jazz funkelt, ist vielschichtig und farbig. Und das soll auch so bleiben. Oder was denken Sie? Ihre Ursula Gaisa
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