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Seit Oktober 2001 sind die drei Musikstudenten aus Leipzig zusammen on the road: das „Orgelbassfunkydrummer Trio“ „tripol“ mit einer rasanten Mischung aus Jazz, Drum’n’base, Latin und HipHop-Beats. Das Motto, dem sie sich verschworen haben lautet „weg von den Maschinenbeats, hin zur Wiederauferstehung der Livemusik“. Ursula Gaisa traf die Drei nach einem Konzert im Blauen Salon. Jazzzeitung: Der Bandname „tripol“, wie ist der entstanden, kann man drei Pole assoziieren? Wie habt Ihr Euch gefunden? Marcus Horndt: Das war die Überlegung. In der Natur gibt es normalerweise immer nur zwei Pole, bei uns gibt es eben drei. Drei Gegensätze ziehen sich an, so paradox das auch klingen mag. Anne Lieberwirth: Ich habe Marcus zuerst kennen gelernt – während
eines Workshops in Polen, Andreas kam dann in der Musikhochschule Leipzig
dazu. Horndt: Der erste Satz in unserem Info heißt „Gegensätze ziehen sich an“, wir sind Gott sei Dank alle drei sehr verschieden... Jazzzeitung: Stilistisch seid Ihr also nicht festgelegt? Horndt: Das verändert sich mit der Zeit und der persönlichen Entwicklung. Lieberwirth: Meine Vorbilder haben sich auch in jeder Lebensphase wieder geändert. Alles hat mit Popmusik in verschiedenen Bands angefangen, ich habe zuerst E-Gitarre in einer Band gespielt, dann zum Bass gewechselt. Mein Ding sind gerade Sachen, die vor allem grooven müssen. Jazzzeitung: Würdet Ihr das, was Ihr macht, als NuJazz bezeichnen? Horndt: Ich tue mich mit solchen Begriffen schwer, für mich ist alles Musik. Andreas Schnittger: Das Problem mit NuJazz sind meiner Meinung nach die Produzenten, die einem irgendwelche Beats hinlegen und dann erwarten, dass sie damit viel Geld verdienen können. Lieberwirth: Wahrscheinlich weiß man erst wieder in zehn Jahren, was das ist, was man vor zehn Jahren gemacht hat. Schnittger: Wenn ich jetzt unsere Entwicklung sehe gerade in den letzten Monaten… – am Anfang war alles sehr groovig, jetzt löst es sich wieder andersrum auf. Unser Job ist es, all diese Facetten leben zu lassen, dafür sind wir da. Das Problem der Musikindustrie und somit auch der Musiker ist, dass wir immer in ein bestimmtes Klischee gepresst werden, damit man unsere Musik verkaufen kann. Mit Stempel und Preisschild. Jazzzeitung: Das neue Jahrtausend gehört dem Human Groove. Das steht in eurem Info, was ist damit gemeint? Horndt: In einer Zeit, wo sehr vieles elektronisch gemacht wird, soll bei uns das Spielen im Vordergrund stehen. Lieberwirth: Wir bedienen auch elektronische Instrumente, aber drücken nicht nur auf einen Knopf.
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