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Jazzzeitung
2002/06 ::: seite 2
news
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Neue Heimat für das Blues & Boogie Piano
Ein Gastronom wagt sich an ein ungewöhnliches Projekt: Helmut Deller vom gleichnamigen Cafe Deller in München
(Ungererstr. 75) glaubt daran, dass ein regelmäßiger Live-Musik-Abend mit einem festen Künstler mit
Erfolg gesegnet sein kann. Der Wirt betreibt sein Lokal im Münchner Norden bereits seit vierzehn Jahren und bietet
mit den regelmäßigen Auftritten der Jazz-Ikone Jenny Evans regelmäßige Acts. Ab sofort wird
nun der bekannte Boogie-Pianist CC-The Boogie Man, alias Christian Christl, jeden Freitag ab 21.00 Uhr
sein Publikum ins Cafe Deller ziehen. Herausforderungen sind dazu da, angenommen zu werden, resümiert
Deller und ist zuversichtlich, dass der Abend ein Erfolg werden wird. Infos: www.internationaljazzevents.1hwy.com
21. Bayerisches Jazzweekend in Regensburg
Das Bayerische Jazzweekend, das in diesem Jahr bereits zum 21. Mal in der malerischen Altstadt Regensburgs stattfindet
(11. bis 14. Juli 2002), ist eines der wenigen nicht-kommerziellen Festivals in Deutschland und nimmt auch wegen der
besonderen Atmosphäre eine Ausnahmestellung innerhalb der Szene ein. Im vergangenen Jahr war erstmals der Gewerbepark
Regensburg als Veranstaltungsort eingebunden, 2002 ermöglicht er den Veranstaltern am 11. Juli drei Konzerte
unter dem Motto Jazzin Eastern Europe: Bands aus Prag, Warschau und Moskau werden auf der Piazza
im Osten der Stadt den Auftakt für das Festival geben. Als weiterer neuer Spielort kommt außerdem der so
genannte IT-Speicher am Donauufer hinzu. Dort, wo ganzjährig viel versprechende junge Unternehmen der IT-Branche
die Chance erhalten, ihre Geschäftsideen voranzutreiben, soll ein Podium für den Nachwuchs eingerichtet
werden. Neben dem Landesjugendjazzorchester Bayern werden Preisträger des landesweiten Jugend jazzt-Wettbewerbs
zum Zug kommen. Die Veranstalter hoffen, Harald Rüschenbaum für einen Workshop gewinnen und die technisch
optimal ausgestattete Veranstaltungshalle nachts als neuen (zusätzlichen) Session-Ort etablieren zu können.
Für die Bühnen in der Altstadt wurden bei Redaktionsschluss aus über 200 Bewerbungen bereits 96 Bands
ausgewählt und verpflichtet. Über die Fortschritte der Planungen informiert seit Mitte Mai eine eigene Homepage,
die über die Titelseite des Bayerischen Jazzinstituts erreichbar sein wird: www.bayernjazz.de.
ug
Louis-Armstrong-Gedächtnispreis
Am 28. April 2002 wurde der Hamburger Trompeter Gerhard Vohwinkel mit dem Louis-Armstrong-Gedächtnispreis ausgezeichnet.
Nach Joja Wendt (2000) und Günter Fuhlisch (2001) ist Vohwinkel damit der dritte Musiker, der diese Auszeichnung
von Swinging Hamburg e.V. erhält.
VoicesInTime 2002
Nach der Teilnahme am 6. Deutschen Chorwettbewerb wird der Münchner Rock- & Jazzchor VoicesInTime
im Juni beim Jazzchor-Festival meervocal bei Hannover und am 14. Juli auf der Bühne des Großen
Konzertsaales der Münchner Hochschule für Musik und Theater auftreten. Infos: www.voicesintime.de
Neuer Vibraphontyp im Internet
Der Augsburger Vibraphonist Wolfgang Lackerschmid stellt den Prototyp eines neuen Vibraphontyps vor. Neue Erfindungen
und eine grundsätzlich andere Auffassung von Transport und Auf- und Abbau machen es quasi zu einem anderen Instrument.
Durch Eliminierung der typischen Nebengeräusche, auch das Vibrieren des Pedalfilzes durch einen runden Silikondämpfer,
kann man jetzt bei Aufnahmen mit hochempfindlichen Mikros arbeiten. Unter www.vanderplas-perc.nl/lackschm/lackschm.htm
können Interessierte das Wunder bestaunen.
Richard Wiedamann 70
Mitte Mai 2002 feierte der Leiter des Bayerischen Jazzinstituts in Regensburg seinen 70. Geburtstag. Jazzern in ganz
Bayern ist er ein Begriff als unermüdlicher Kämpfer für die Musik und die Musiker, als Impulsgeber,
Ideenlieferant und kritischer Querdenker, der sich den Herausforderungen seiner meist ehrenamtlichen Arbeit mit bewundernswertem
Einsatz widmet. Auch mit 70 gönnt er sich keine Ruhe: er spielt Klavier, bastelt an neuen Bands, organisiert
das Bayerische Jazzweekend und ist unentbehrlicher Berater in allen Fragen rund um den Jazz für Ansprechpartner
weit über Bayern hinaus. Ein Geburtstagsgästebuch gibt es im Netz unter www.bayernjazz.de
NDR-Bigband im Juni wieder on tour
Den Auftakt bildet das Konzert am 2. Juni um 20.15 Uhr auf der Seebühne in Wismar im Rahmen der 276. Landesgartenschau.
Zusammen mit Etta Cameron (Gesang) und dem NDR-Chor bringt die Big Band ihr Programm Praise God And Dance
Duke Ellingtons Sacred Concerts zu Gehör. Weltlicher wird das Open Air Konzert beim 29. Ostseejazz-Festival.
Dort spielt die NDR-Bigband am 19. Juni um 21.00 Uhr an der Klostermauer unter Leitung von Jens Winther mit dem Titel
Bilder einer Ausstellung. In Hamburg ist die Band im Juni gleich dreimal zu hören: Big Band
Summit 2002 School meets Radio versammelt am 14. Juni um 19.00 Uhr im Hanse Merkur Atrium die Big Bands
der Gymnasien Süderelbe, Osterbek und der Sophie-Barat-Schule sowie die des LandesJugendJazzOrchesters Hamburg.
Und schließlich gestaltet die NDR-Bigband ein Jazzkonert am 22. Juni um 19.00 Uhr auf dem NDR-Gelände in
Lokstedt unter der Leitung von Dieter Glawischnig (1. Set: Der Urschrei, 2. Set: Ernst Jandl Forever,
3. Set: Balkan Blues) und tags darauf am selben Ort um 11.00 Uhr eine Jazz-Frühschoppen (1. Set:
Old Merry Tale Jazzband, 2. Set: Swing Dance Orchestra, 3. Set: Etta Sings Spirituals &
Gospels). Karten für die beiden letzgenannten Konzerte gibt es unter Tel. 01801/78 79 80, Fax 01801/78
79 81 oder E-Mail: ticketshop@ndr.de
Internationales Oldtime / Jazzfestival Grünwald
Vom 7. bis 9. Juni 2002 findet in Grünwald, einem Stadtteil von München, das 1. Internationale Oldtime Jazzfestival
statt. Die Münchner Veterinary Street Jazz Band hat auf Initiative ihres Grünwalder Mitglieds
Bernhard Ullrich eine Reihe europäischer Jazzbands eingeladen, die sie auf ihren zahlreichen Konzertreisen kennen
und schätzen gelernt hat. Erwartet werden unter anderem die Black Bottom Stompers, die Delta
Jazzband und die New California Ramblers. Nähere Informationen dazu finden Sie unter folgender
Internetadresse: www.gruenwalder-jazzfestival.de,
Kartenbestellung: Tel. 089/641 39 57, E-Mail bernie.music@t-online.de
Weltstar in Landau-Pfalz
Das lange Verhandeln hat sich gelohnt: das bislang einzige Konzert seiner diesjährigen Europatournee in Deutschland
wird der international bekannte Gitarrist Al Di Meola mit seinem Projekt World Sinfonia - The Grande Passion
in Landau-Pfalz vorstellen. Das Konzert findet in der neu restaurierten historischen Jugendstil-Festhalle Landau-Pfalz
am Freitag, den 12. Juli um 20.00 Uhr statt. Eintrittskarten hierfür können beim Veranstalter des palatia
jazz Festivals der S.Y.M Gesellschaft für Kulturmanagement mbH, Deidesheim vorreserviert werden. Nähere
Informationen: info@palatiajazz.de oder Ticketservice: 06326-96
77 77. Ein
Buchungsservice über Internet wird kurzfristig eingerichtet werden.
Nigel Kennedy bei Jazz an der Donau
Heinz Huber, Initiator und Leiter von Jazz an der Donau (18. bis 21. Juli 2002 in Straubing, Niederbayern), hat seine
Unterschrift unter einen der letzten Verträge für das diesjährige Festival gesetzt. Nigel Kennedy,
punkig-eigensinniger Geigen-Virtuose, kommt mit einer Klezmerband aus Polen nach Straubing. The Kroke-Kennedy-Quartett
gehört sicher zu den großen Überraschungen des Festivals, das nach 15 Jahren in Vilshofen heuer erstmals
in der Gäubodenstadt stattfindet. Eröffnet wird es mit dem Gewinner des Nachwuchswettbewerbes New
Generation. Dieser findet bereits einen Monat früher, am 7. und 8. Juni, statt. Musiker und Bands aus dem
gesamten Donauraum, die noch keine Profis sind, können sich für eine Teilnahme bewerben. Eine Jury unter
der Ägide des mitveranstaltenden BR kürt daraus die Gewinner. Insgesamt enthält das Festivalprogramm
eine Mischung aus Weltstars und Musikern mit frischen Ideen und junger Power. Mehr dazu in der nächsten Ausgabe
und unter www.jazzanderdonau.de
Jazz im Park in Taufkirchen (Vils)
Am Sonntag, 16. Juni 2002, findet ab 11.00 Uhr im Schlosspark Taufkirchen (Vils) das kleine feine Festival Jazz
im Park statt. Mit dabei sind 2002 die René Walden Big-Band, Stolen Moments, take 3, Heart Bop Connection
und Titus Waldenfels.
11. Jazz-Festival Dinkelsbühl
Vom 31. Mai bis 2. Juni findet bereits zum elften Mal das traditionelle Jazz-Festival in der historischen Altstadt
Dinkelsbühl statt. Zu den Gästen zählen unter anderem Peter Fessler, Wolfgang Schmid und Joe Gallardo.
Infos: www.dinkelsbuehl.de/d/aktuell
Festival in Marokko
Unser Redaktionsmitglied Ralf Dombrowski organisiert vom 7. bis 11. Juni das Jazzfestival Jazz aux Oudayas
in Marokko. Als Gäste werden unter anderem dabei sein: Trombone Fire, Carlos Bica,und das Sylvain Luc Trio. Die
Jazzzeitung wird berichten.
Julie Tippetts
Am 8. Juni feiert Julie Tippetts ihren 55. Geburtstag. Wer sich aus diesem Anlass auf die Suche nach Angaben über
die britische Sängerin macht, die im Lauf ihrer Karriere nicht nur im Jazz ihre Spuren hinterlassen hat, sollte
sich erst einmal über die diversen Namen klar werden, unter denen sie bekannt ist. Geboren wurde die Sängerin
als Julie Driscoll in London. Unter diesem Namen unternahm sie auch erste musikalische Ausflüge, unter anderem
von 1966-67 als Mitglied der Gruppe Steampacket, an der Seite von Rod Stewart. 1967 wechselte sie zu Brian Augers
neuer Band The Brian Auger Trinity. Mit ihr wurde sie als The Face zu einem der bekanntesten Sexsymbole
der späten 60er-Jahre. Die Band feierte große Erfolge, etwa als Top-Act auf den Jazz Festivals in Montreux
und Berlin, dennoch sollte die Zusammenarbeit nur drei Jahre dauern. Brian Auger unterhält seine Fans inzwischen
auch mit einer absolut sehenswerten Homepage: www.brianauger. com. Anfang der 70er-Jahre heiratete Julie den Jazzpianisten
Keith Tippett. Der hieß ursprünglich Tippetts, was dank seiner eigenwilligen Braut zu dem immer wieder
für Verwirrung sorgenden s-Unterschied in den beiden Nachnamen führt. Ein irrwitzigster Auswuchs
in Sache Namensverwirrung ist derzeit übrigens bei Amazon.de zu bewundern: Dort wird das Album Streetnoise
der Brian Auger Trinity aus dem Jahr 1969 von manchen als das erste Jazzfusion Album gehandelt dem uns
allen zurecht unbekannten Keith Driscoll zugeordnet. Keith und Julie Tippetts gehören in Großbritannien
zu den Wegbereitern improvisierter Musik, gemeinsam und in diversen eigenen Formationen haben sie Platten aufgenommen,
sie unterrichten aber auch beide Musikschüler und touren durch England und Europa. Zu sehen ist Julie Tippetts
in dem deutschen Dokumentarfilm Ein Traum von Kabul aus dem Jahr 1996, einem Film über die Soziologie
einer Jugendbewegung Anfang der 70erJahre, als Kabul das Mekka der westeuropäischen, amerikanischen und australischen
Hippiegeneration war. Mehr über den Film von Wilma Kiener und Dieter Matzka: www.matzkakiener.
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