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Jazz-Workshop FürthGemeinsam mit dem Kulturreferat der Stadt Fürth veranstaltet die Musikschule Fürth in ihren Räumlichkeiten dieses Jahr bereits den „25. Fürther Jazz-Workshop“. Auch dieses Jahr treten die Dozenten Susanne Schönwiese (voc), Tobias Schöpker (sax, fl, cl), Dieter Köhnlein (p), Yogo Pausch (dr), Peter Pelzner (git), Andrej Lobanov (tp, tb) und Harald Weigel (b) wieder vier Tage an, um interessierte Instrumentalisten und Sänger in die Geheimnisse des Jazz einzuweihen. Ganz unakademisch und locker bemühen sich die routinierten Dozenten darum, die Jazzneulinge in Hintergründe wie Jazzharmonien, Improvisation und Phrasierung, Patterns und Skalen des Jazz einzuführen und erfahreneren Studenten weiterführende Anregungen mitzugeben. Besonderes Gewicht liegt dabei natürlich auf der Praxis, sprich: dem Zusammenspiel in einer Combo. Außerdem werden hochkarätig besetzte Konzerte geboten: Die Dozenten eröffnen den Workshop mit einem gemeinsamen Konzert (Do, 03.01.2013). Die Time Bandits Big Band (Fr, 04.01.2013) heizt mit Gästen wie Norbert Emminger oder Norbert Nagel gemeinsam mit einigen Workshopdozenten richtig ein. Ror Wolf zum 80.Der vielfach ausgezeichnete Schriftsteller Ror Wolf, ein Virtuose der Sprache, der nicht zuletzt wegen seiner Hörspiele und Radiocollagen auch einem breiteren Publikum bekannt wurde (Stichwort: Fußball), hat sich Jazzmusikern und -fans vor allem durch sein großartiges Hörspiel „Leben und Tod des Kornettisten Bix Beiderbecke aus Nordamerika“ eingeprägt. Wolf zeichnet darin in ungemein fesselnder Weise das tragisch kurze Leben des wichtigsten Musikers des Chicago-Stils nach, der genial, aber nie mit sich zufrieden, bereits mit 28 Jahren dem Alkohol erlag. Die1986 mit Christian Brückner in der Titelrolle entstandene ARD-Produktion wurde unzählige Male wiederholt und gilt als eines der erfolgreichsten deutschen Hörspiele überhaupt, für das Wolf 1988 den renommierten Hörspielpreis der Kriegsblinden erhielt. Der in Saalfeld/Thüringen geborene Autor hatte schon als Jugendlicher den Jazz für sich entdeckt. Auf die Frage, was das Besondere an seiner Neigung zum Jazz sei, erwiderte er dem Berliner „Tagesspiegel“ in einem Interview anlässlich seines 80. Geburtstags: „Das Besondere ist, dass ich (den Jazz) in der DDR kennen gelernt habe, wo er nicht geradezu verboten, aber unerwünscht war. Eine Sache, die man gern hat, aber nicht leicht erreicht, erhöht ja ihre Wirkung.“ Mit einigen Freunden gründete er damals die Kunst- & Jazz-Gruppe „Styx-Union“. Als ihm nach dem Abitur ein Studium verweigert wird, verlässt er über West-Berlin die DDR und schlägt sich in Stuttgart und Frankfurt mit Hilfsarbeiten durch, immatrikuliert sich dann aber an der Frankfurter Universität, „weil ich Jazzfan war, und Frankfurt war die Hauptstadt des Jazz, da wollte ich hin“ („Tagesspiegel“). Er studierte bei Adorno, Horkheimer und Walter Höllerer und schrieb für die Studentenzeitung „Diskus“ erste Lyrik und Prosa sowie Literatur- und Jazzkritiken. Letztere heute wieder zu lesen, dürfte nicht nur von musikhistorischem Interesse sein. In einer Ankündigung seines Verlags Schöffling & Co. heißt es bezeichnenderweise: „Ror Wolfs Bücher und Hörspiele sind in all ihren Variationen ebenso spielerische wie abgründige Auseinandersetzungen mit der Realität. Sie sind artistisch und unterhaltsam zugleich und dabei geprägt von einer tiefen Musikalität.“ Dietrich Schlegel Zu Weihnachten was von TillDa geht er durch die New Yorker Nacht, ganz allein mit seiner Trompete: Till Brönner auf dem Cover seiner neuen CD. Nach allerlei Ausflügen, unter anderem in die Jury von „X Factor“ oder als Schmusesänger auf eher poplastigen Werken kehrt er mit einem neuen reinen Jazz-Album zurück zu seinen musikalischen Wurzeln. Und das ist laut Presseankündigung „instrumental, mit viel Spielraum für Melodie, Improvisation, Interaktion“ und nennt sich ganz schlicht „Till Brönner“. Es erscheint am 30. November (Verve 06025 3719115/Universal), und wer bereits reinhören konnte, kann es nur rückhaltlos als Weihnachtsgeschenk für Jazzfans empfehlen. Schöne, aber auch interessante Melodiebögen, eingängige Titel, Fans können aufatmen. Außerdem ist Brönner auch wieder live zu erleben und kann mit Album und Tournee beweisen, dass er immer noch einer des besten Trompeter ist, die Deutschland und Europa zu bieten haben. ug Kulturpreis für EisenhauerBeim Festakt zum Stadtfreiheitstag in Regensburg werden traditionell Bürger ausgezeichnet, die sich um das kulturelle Leben in der Stadt, um Wissenschaft oder aber auch um soziale Belange verdient gemacht haben. Und 2012 geht der mit 5.000 Euro dotierte Kulturpreis an den Musiker, Dozenten und Publizisten Gerwin „Geff“ Eisenhauer. Er hat sich als Schlagzeuger, Perkussionist, Komponist und Dozent den Ruf eines vielseitigen Kulturschaffenden erworben. Zahlreiche Tourneen und Konzerte als Ensemblemitglied oder mit eigenen Bands führten Eisenhauer bereits quer durch Europa, auch nach Singapur, Mexiko, Brasilien und die USA. Immer wieder würdigt die Presse das außergewöhnliche Talent des Regensburger Musikers. „Gerwin Eisenhauer bereichert auch seine Heimatstadt auf vielfältigste Weise: Für Festivalreihen und Veranstaltungen ruft er neue Bands und Musikensembles ins Leben. Zu einem der bedeutendsten Projekte des Musikers gehört das ‚Trio ELF‘, ein international hoch geachtetes Jazzensemble. Zudem ist Gerwin Eisenhauer seit vielen Jahren als Dozent und Musikpädagoge an nationalen und internationalen Einrichtungen tätig. Er veröffentlichte mehrere Schlagzeug-Lehrbücher und CDs“, heißt es in der Pressemitteilung der Stadt. Ein Historiker als JazzkritikerDer bedeutende und einflussreiche Historiker Eric J. Hobsbawm war in mehrfacher Hinsicht ein ungewöhnlicher Mensch. Obwohl zeitlebens überzeugter Marxist und – wenn auch undogmatischer und unorthodoxer– Kommunist genoss er auch im Westen in seiner Zunft und darüber hinaus großes Ansehen, mehr als im Osten, wo schöpferische Marxisten gar nicht willkommen waren. Er hatte die Geschichtsschreibung durch die Einbeziehung klarer gesellschaftspolitischer Analysen revolutioniert. Als er am 1. Oktober in London im Alter von 95 Jahren starb, wurden ihm nicht nur in den angelsächsischen Medien überschwängliche Nekrologe gewidmet. Auch das deutsche Feuilleton würdigte ihn ausführlich. |
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