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Jazzzeitung

2012/05  ::: seite 21

abgehört

 

Inhalt 2012/05

Inhaltsverzeichnis

Sternlein STANDARDS

Editorial / break / Nachrichten aus der Jazzszene / kurz, aber wichtig Jazz-ABC: Billy Taylor no chaser: Silberglanz Farewell: Zum Tode von Günter Dische

Sternlein TITELSTORY: Kunst hält das System in Gang
Heinz Sauer zum 80. Geburtstag

Sternlein DOSSIER/GESCHICHTE -
Wenn Liebe die letzte Rettung ist
„Liliom“ vereinte Jazz der NDR Bigband mit der Melodik der Philharmoniker Hamburg
Dizzy lives!
Vor 20 Jahren verstarb Dizzy Gillespie
Der Gentleman des Swingpianos
Zum 100. Geburtstag von Teddy Wilson

Sternlein Berichte
Leipziger Jazztage //Regensburgs Jazzclub feierte sein 25. Jubiläum //St. Wendeler Jazztage 2012

Sternlein Portraits / Jubilee
Mulo Francel // Benedikt Jahnel//Manu Katché //Gitarrist Alex Machacek //Pianist Iiro Rantala //Caroll Vanwelden

Sternlein Jazz heute und Education
40 Jahre „Interessengemeinschaft Jazz Burghausen“ //Jazz und Ehrenamt // 50 Jahre Jazzkränzchen Immergrü // Dominik Seidler, der neue Projektleiter BuJazzo und „Jugend jazzt“ im Interview // Gespräch mit Thomas Zoller zum Thema Bigband-Leitung // 25 Jahre Landes-Jugendjazzorchester Bayern // Abgehört: Intim und wunderbar melodisch
Chet Bakers Solo über „In Your Own Sweet Way“

Rezensionen und mehr im Inhaltsverzeichnis

Intim und wunderbar melodisch

Chet Bakers Solo über „In Your Own Sweet Way“

Chet Baker Trio: Someday My Prince Will Come (SteepleChase, 1979). Chet Baker (tp), Doug Raney (g), Niels-Henning Ørsted Pedersen (b)

In nicht mehr als einer halben Stunde soll Dave Brubeck die beiden Stücke „In Your Own Sweet Way“ und „The Waltz“ komponiert haben, nachdem sich Paul Desmond, der Saxophonist in Brubecks Quartett, beschwert hatte, sie würden zu viele Standards spielen. „In Your Own Sweet Way“ wurde schließlich selbst zu einem Standard und seit den 50er-Jahren immer wieder aufgenommen, unter anderem von Miles Davis, Wes Montgomery, Bill Evans und Keith Jarrett. Chet Baker interpretierte Brubecks Komposition 1979 in außergewöhnlicher Trio-Besetzung: Neben ihm selbst an der Trompete spielen der Gitarrist Doug Raney und der virtuos solierende dänische Bassist Niels-Henning Ørsted Pedersen. Die Abwesenheit eines Schlagzeugs bringt Intimität und Transparenz. Das Album „Someday My Prince Will Come“ ist ein Live-Mitschnitt aus dem Kopenhagener Jazzclub Montmartre und fängt die Atmosphäre dieses Ortes authentisch ein: Der Hörer nimmt das Publikum im Hintergrund wahr sowie das komplette Geschehen auf der Bühne und hat dabei das Gefühl selbst mittendrin zu sein. In seinem Solo über „In Your Own Sweet Way“ lässt Baker gezielt Pausen, sodass jede der wunderbar melodischen Phrasen für sich stehen und wirken kann. Er spielt mit der rhythmischen Gestaltung der Achtelnoten, setzt passagenweise gerade Achtel über die swingende Begleitung. „In Your Own Sweet Way“ ist ein 32-taktiges, funktionsharmonisches Stück im AABA-Schema mit einem zusätzlichen 8-taktigen Interlude. Jeder der zwölf Halbtöne kommt als Grundton eines Akkordes vor.

Julian Schunter


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