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Chet Baker Trio: Someday My Prince Will Come (SteepleChase, 1979). Chet Baker (tp), Doug Raney (g), Niels-Henning Ørsted Pedersen (b) In nicht mehr als einer halben Stunde soll Dave Brubeck die beiden Stücke „In Your Own Sweet Way“ und „The Waltz“ komponiert haben, nachdem sich Paul Desmond, der Saxophonist in Brubecks Quartett, beschwert hatte, sie würden zu viele Standards spielen. „In Your Own Sweet Way“ wurde schließlich selbst zu einem Standard und seit den 50er-Jahren immer wieder aufgenommen, unter anderem von Miles Davis, Wes Montgomery, Bill Evans und Keith Jarrett. Chet Baker interpretierte Brubecks Komposition 1979 in außergewöhnlicher Trio-Besetzung: Neben ihm selbst an der Trompete spielen der Gitarrist Doug Raney und der virtuos solierende dänische Bassist Niels-Henning Ørsted Pedersen. Die Abwesenheit eines Schlagzeugs bringt Intimität und Transparenz. Das Album „Someday My Prince Will Come“ ist ein Live-Mitschnitt aus dem Kopenhagener Jazzclub Montmartre und fängt die Atmosphäre dieses Ortes authentisch ein: Der Hörer nimmt das Publikum im Hintergrund wahr sowie das komplette Geschehen auf der Bühne und hat dabei das Gefühl selbst mittendrin zu sein. In seinem Solo über „In Your Own Sweet Way“ lässt Baker gezielt Pausen, sodass jede der wunderbar melodischen Phrasen für sich stehen und wirken kann. Er spielt mit der rhythmischen Gestaltung der Achtelnoten, setzt passagenweise gerade Achtel über die swingende Begleitung. „In Your Own Sweet Way“ ist ein 32-taktiges, funktionsharmonisches Stück im AABA-Schema mit einem zusätzlichen 8-taktigen Interlude. Jeder der zwölf Halbtöne kommt als Grundton eines Akkordes vor. Julian Schunter
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