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Jazzzeitung

2011/05  ::: seite 18

jazz heute

 

Inhalt 2011/05

Inhaltsverzeichnis

STANDARDS

Editorial / break / Nachrichten aus der Jazzszene / kurz, aber wichtig Jazzlexikon: Michel Petrucciani no chaser: Feuilleton!

TITEL - Musik am Rand?
Zum 12. Darmstädter Jazzforum

DOSSIER - The Best Die Young
Ungelebte Lebensläufe · Von Hans-Jürgen Schaal

Berichte
Leipziger Jazztage // „Jazz auf Reisen“-Jubiläum mit Dusko Goykovich im Neuburger Birdland // Jazzfestival Saalfelden 2011 // Jazz Festival Viersen 2011 // Willisau Jazz Festival 2011

Portraits
Eddie „Lockjaw“ Davis // Pianist Stefano Battaglia // Quartett Fattigfolket // Sängerin Yara Linss // Nürnbergs Jazz-Szene // Matthias Winckelmann // Walter Bittners Zakedy Music

Jazz heute und Education
Die neue Hochschule für Kunst, Design und Populäre Musik in Freiburg // Der BMW Welt Jazz Award im dritten Jahr // Unter der Lupe: das Bayerische Jazzinstitut in Regensburg // Abgehört: Im Zick-Zack aus der Stadt
John Scofields Solo über „Out Of The City“

Rezensionen und mehr im Inhaltsverzeichnis

 

break

Haben Sie schon einmal eine Aufnahme von dem Bluessänger Blind Orange Adams gehört? Nein? Ich auch nicht – und auch sonst niemand. Es hat ihn nämlich nie gegeben. Und doch wurde eine Zeitlang über ihn berichtet. Das kam so: Ende der 50er-Jahre gab es ein wachsendes Interesse an der Entdeckung bisher unbekannter Bluesmusiker. Das brachte Don DeMichael, damals Korrespondent des “downbeat” in Louisville (Kentucky) auf die Idee,in einem Bericht über lokale Ereignisse Blind Orange Adams zu erwähnen, den er einfach so erfunden hatte (den Namen bildete er in Analogie zu Blind Lemon Jefferson, einem der Großen des Country Blues).In der Redaktion des “downbeat” fand man die Idee hervorragend und beschloss, Adams populär werden zu lassen. Also gab es danach immer wieder Erwähnungen von seinen Auftritten bei Rent Parties und anderen Gelegenheiten. Es trafen Briefe beim “downbeat” ein, die sich nach ihm erkundigten, was zur Einrichtung eines Postfachs und schließlich zur Gründung der Blind Orange Adams Appreciation Society führte. Adams wurde eine Legende. Das brachte Moe Ash von FOLKWAYS RECORDS auf den Gedanken, Gene Lees, Redakteur des “downbeat”, Aufnahmen vorzuschlagen. Beunruhigt schrieb Lees zurück,Adams sei sehr menschenscheu und würde nur mit ihm, Lees, und DeMichael in ein Studio gehen. Er hatte vor, Eddie Harris zu holen,der für seine witzigen Bluesparodien bekannt war. Aber es kam anders. Ash bestand darauf, Adams persönlich kennenzulernen. Das war sein Ende: DeMichael ließ ihn bei einem Autounfall ums Leben kommen.

Schade eigentlich. Der Name hatte so gut gepasst!

Joe Viera

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