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Jazzzeitung

2011/05  ::: seite 4

berichte

 

Inhalt 2011/05

Inhaltsverzeichnis

STANDARDS

Editorial / break / Nachrichten aus der Jazzszene / kurz, aber wichtig Jazzlexikon: Michel Petrucciani no chaser: Feuilleton!

TITEL - Musik am Rand?
Zum 12. Darmstädter Jazzforum

DOSSIER - The Best Die Young
Ungelebte Lebensläufe · Von Hans-Jürgen Schaal

Berichte
Leipziger Jazztage // „Jazz auf Reisen“-Jubiläum mit Dusko Goykovich im Neuburger Birdland // Jazzfestival Saalfelden 2011 // Jazz Festival Viersen 2011 // Willisau Jazz Festival 2011

Portraits
Eddie „Lockjaw“ Davis // Pianist Stefano Battaglia // Quartett Fattigfolket // Sängerin Yara Linss // Nürnbergs Jazz-Szene // Matthias Winckelmann // Walter Bittners Zakedy Music

Jazz heute und Education
Die neue Hochschule für Kunst, Design und Populäre Musik in Freiburg // Der BMW Welt Jazz Award im dritten Jahr // Unter der Lupe: das Bayerische Jazzinstitut in Regensburg // Abgehört: Im Zick-Zack aus der Stadt
John Scofields Solo über „Out Of The City“

Rezensionen und mehr im Inhaltsverzeichnis

 

Zwischen dem Groove und dem Nichts

Exklusiv in der JazzZeitung: der Preisträgertext des Online-Wettbewerbs jazz:kritik des Darmstädter Jazzinstitutes

Tick-e-tack-e, vier, fünf Kadenzen, tonale Testballons: Viel näher kann man der Quintessenz des Funk nicht kommen. Nils Wülker lässt seine Rhythmusgruppe abrupt und radikal auf fast null herunterfahren, um mit seiner Trompete den Raum zwischen dem Nichts und dem reinen Groove auszuloten. „Threesomething“ heißt das Stück, das der 33-jährige Bonner und seine Nils Wülker Group, erweitert um den Gitarristen Arne Jansen, Ende März in der Hamburger Fabrik präsentieren. Der Vorgeschmack des taufrischen Albums „6“ hält sich quasi idealtypisch an das Credo der Funksaxophonlegende Pee Wee Ellis: „Funk is, what you don’t play“ – das Wesen des Funk besteht in der Auslassung.

Unser Bild zeigt v.l.n.r.: Maxi Sickert, Juryvorsitzende, Preisträger Markus Klohr und Wolfram Knauer, Jazzinstitut Darmstadt. Foto: Jazzinstitut

Bild vergrößernUnser Bild zeigt v.l.n.r.: Maxi Sickert, Juryvorsitzende, Preisträger Markus Klohr und Wolfram Knauer, Jazzinstitut Darmstadt. Foto: Jazzinstitut

Ungefähr in der Mitte des neunminütigen Stücks wird Wülkers Solo zum Solo im wörtlichen Sinne, bevor das Sextett wieder ihren Groove-Zug losrauschen lässt. Dampf machen Edward Maclean mit sublim gezupftem oder knackig geslapptem E-Bass und Jens Dohle, der seine Snaredrum wie Gleise rattern lässt. Um das Getriebe kümmert sich Arne Jansen per schnörkellosem E-Gitarren-Antrieb. Lars Duppler kleidet den Fahrgastraum mit wabernden Klangteppichen seines Fender Rhodes E-Pianos aus.

Erst klingt das alles wie gut gemachter, für Loungeclubs tauglicher Acid-Jazz, ein moderner geschmeidiger Doo-Bop nach Art des Meisters Miles Davis, Funk, der am Hardbop kratzt, Horace Silver im modernen Gewand. Bis zum Auftritt der Hörner. Jan von Klewitz reißt aus, lässt sein Altosax raunzen und rülpsen, jauchzen und röhren, während der Begleitzug zwischendurch immer wieder gekonnt ins Stocken gerät. Dann Wülkers erwähntes Solo, gespickt mit hippen, kraftvollen Harmonizer-Passagen, dann ein Chorus, die Reprise – und die Nils Wülker Group lässt ihre Fahrt gemütlich dorthin ausklingen, wo sie begonnen hat: im Nichts.

Markus Klohr

Lesen Sie dazu den Leitartikel von Andreas Kolb auf Seite 1.

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