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Jazzzeitung

2010/01  ::: seite 16

rezensionen

 

Inhalt 2010/01

Inhaltsverzeichnis

STANDARDS

Editorial / break / Nachrichten aus der Jazzszene / kurz, aber wichtig Jazzlexikon: Leonard Gaskin Farewell: Gigi Campi


TITEL -
Metamorphosen
Zum 100. Geburtstag von Django Reinhardt


Berichte

Chiemgauer Band LaBrassBanda // Dresdens Jazztage 2009 // Nachklänge vom JazzFest Berlin 2009 // Preview: „Annual Arbors Records Party“ in Florida, Teil 1 // Fritz Rau wird 80 und geht auf Tour


Portraits

Klaus Kugels und Albrecht Maurers Label NEMU Records // Markus Geiselhart // Bratschistin, Komponistin und Sängerin Katrin Mickiewicz // Solveig Slettahjell // Boris Vian


Jazz heute und Education
Die Kulturhauptstadt Europas und der Jazz // VOC COLOGNE – Impulsgeber für junge A-cappella-Ensembles // Abgehört: Keith Jarretts Solo über „What Is This Thing Called Love“

Rezensionen und mehr im Inhaltsverzeichnis

Noten - Rezension

Astor Piazzolla, arr. by James Crabb: Vuelvo al sur (10 tangos and other pieces) – Accordion, Boosey & Hawkes Music Publishers Ltd.

Umgekehrt wäre es noch schöner geworden: Anstatt das Manual 2 (M 2; sog. Standardbassmanual auf der linken Seite) des Akkordeons als gelegentlich tiefenorientiertes Ausweichklangfeld einzusetzen und das klanglich offenere und durchsichtigere Manual 3 (linkes Einzeltonmanual) grundsätzlich zu nutzen, werden die Piazzolla-Kompositionen hauptsächlich mittels des M 2 und nur wenig auf M 3 arrangiert. Gleichwohl verlangt der Akkordeonsatz einen versierten Akkordeonisten zur Verwirklichung der geschickt gestalteten Tangopalette samt zwei „Nichttangos“. Um dem kammermusikalischen Klangbild der Piazzolla–Kompositionen näher zu kommen, hätte dem M1/M3-quasi-Bandoneonklang des Akkordeons ein Bassinstrument (z.B. Kontrabass oder ein feines Bassakkordeon) hinzugesetzt werden können. Transparenz und bandoneonnähere Akzente (letztere der generelle Schwachpunkt des Akkordeons gegenüber dem Bandoneon, besonders wegen der gewichtigeren linken Seite) ohne die Beeinträchtigung durch die viel Luft verbrauchenden massigeren Akkordeonbässe des M 2 wären so zu verwirklichen gewesen.

Denn durchaus sind dem Akkordeon gegenüber dem Bandoneon auch Vorteile eigen; größere Klangfarbenauswahl, bessere lautstärkebezogene Abstimmung zwischen rechter und linker Instrumentenseite sowie der größere Tonumfang gehören dazu. Für den gereiften Standardbass-Akkordeonisten mit M–3-Fertigkeiten bringt dieser Band die Möglichkeit der leidenschaftlichen Nähe zu dem großen Astor P. Der ausgefeilte Satz, der die Charakteristik dieser Tangoreihe differenziert unterstreicht, trägt entscheidend dazu bei, trotz der Vereinfachungsvorschläge im Vorwort als Anreiz für den weniger fitten Balgfan. Interpretationsvorschläge im Vorwort helfen zum Tango–Feeling.

Maximilian Schnurrer

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