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That Jazz of Praha – Vierzehn Jazz-Portraits in Wort und Bild, von Alexander J. Schneller, Ada Schneller, Christian Gerber, Danilo Silvestri, Vitalis Verlag, Prag 2006, 195 Seiten, 19,90 Euro (ISBN 3-89919-097-1) Seit den Wendezeiten des vergangenen Jahrzehnts hätte man sich mehr Informationen erhofft über den osteuropäischen Jazz. Mit dem vorliegenden Fotoband schließt sich die schmerzliche Lücke keineswegs, doch gibt er immerhin einen Einblick in die Prager Szene. Freilich ist „That Jazz of Praha“ (Warum der Titel englisch sein musste, bleibt Geheimnis des Verlags) „kein Kompendium oder gar Lexikon des aktuellen Prager Jazz“, wie Herausgeber Alexander Schneller selbstkritisch im Vorwort betont. „Vierzehn Jazz-Portraits in Wort und Bild“, so der Untertitel, vermitteln „Einblicke und Augenblicke“, will sagen, dass das Gelesene optisch gestützt wird. Die Fotos von Christian Gerber sind Portraits im klassischen Sinn, hin und wieder durch Live-Aufnahmen aufgelockert. Die vierzehn Musiker, darunter Milan Svoboda, Jiri Stivin, Michal Gera, Emil Viklicky, Frantisek Uhlir und weniger bekannte, die aus einem halben Hundert herausragender Prager Jazzer ausgewählt wurden – warum nur, rügt der Rezensent, fehlt Rudolf Dasek? – stellen sich, von einer kurzen Einführung abgesehen, selber vor. Sie äußern sich über ihre Karriere, ihr Konzept und das Leben jenseits der Musik, soweit es eines gibt. Eine ausgewählte Diskografie und ein kleines Glossar runden den deutschsprachigen Band ab. Dem damaligen jazzbegeisterten Präsidenten Václav Klaus glaubt man gern, wenn er im Geleitwort schreibt: „Prag und der Jazz sind eng verbunden.“ Tatsache ist, dass die tschechische Hauptstadt eine ansehnliche Zahl von Jazz-Clubs mit allabendlichem Programm aufweisen kann. Reiner Kobe |
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