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Der kleine DickeSie sind immer wieder beeindruckend: Jene Filmdokumente, in denen man die Synthesizer-Pioniere bei der Arbeit sieht. Die sitzen dann vor gigantischen Schalttafeln, die aussehen, als wären sie aus dem nächstgelegenen Atomkraftwerk oder dem Kontrollzentrum in Houston ausgeborgt worden, sie drehen an Knöpfen und stecken Kabel um wie einst das Fräulein vom Amt. Jene monströsen Klangmodule hatten fast immer eine Gemeinsamkeit – der Name Moog stand drauf. Was Carl Benz für das Auto war und Thomas Edison für die Glühbirne, das war der mittlerweile verstorbene Robert A. Moog für den in Großserie hergestellten Synthesizer – der Erfinder. Nur: Die Geräte der ersten Generation bereiteten so manche Probleme. Zum einen waren sie für Normalsterbliche unbezahlbar, zum anderen benötigte man für den Transport einen eigenen Lieferwagen und zu allem Überfluss neigten die Dinger auch noch zu unschönen Intonationsproblemen. Und überhaupt: Um diesen großen Zauberkisten mehr zu entlocken als leidlich musikalisches Geflirre und Gefiepe, musste man sich zuvor fast zum Bordingenieur ausbilden lassen. Doch Moog machte weiter und stellte 1970 mit dem Minimoog seinen wohl größten Wurf vor: Kompakt, vergleichsweise günstig und mit zumindest verbesserter Intonationsstabilität, wurde das legendäre Gerät bis 1982 angeboten und ist integraler Bestandteil zahlloser Jazzrock- und Fusion-Werke der 70er-Jahre. Mit aufkommender Digitalitis schienen Moogs monophone Analog-Synthies zunächst ein Fall fürs Museum zu sein, doch seit einigen Jahren ist es genau jener unvergleichliche Sound, der viele Keyboarder begeistert – und der mit aseptischer Digitaltechnik kaum zu haben ist. Angejahrte Minimoogs erzielen Höchstpreise, doch wer großen Wert auf Zuverlässigkeit legt, ist mit einem aktuellen Moog sicher besser bedient. Mit dem „Voyager Performer“ etwa, der in Funktion und Klang an den klassischen Minimoog angelehnt ist, sich dank moderner Zutaten aber auch problemlos in digitale Setups integrieren lässt. Aber es geht noch eine Nummer kleiner: „Little Phatty“ heißt Moogs jüngster Wurf, ebenfalls basierend auf dem Minimoog, aber mit ca. 1.500 Euro nur etwa halb so teuer wie der „Voyager Performer“. Zwei stimmstabile Oszillatoren und Moogs patentierter Tiefbassfilter sorgen für den klassisch dicken Klang, zudem ist das zu 100 Prozent analog aufgebaute Gerät überaus handlich dimensioniert und passt damit in jedes Keyboard-Setup. Zu Moogs Ur-Synthie verhält sich der „Little Phatty“ in etwa wie ein moderner Laptop zu Konrad Zuses „Z1“. Was sich natürlich auch auf die Bedienungsfreundlichkeit auswirkt: Die Regler und Taster des „kleinen Dicken“ sind übersichtlich gestaffelt, was eine intuitive Bedienung zulässt. Statt sich zum Bordingenieur ausbilden zu lassen, kann man also einfach Musik machen. Neumann-Mikro im Retro-DesignNeumann scheint Mikrophone für die Ewigkeit zu bauen: Noch heute verrichten die legendären, vor etwa 50 Jahren vorgestellten Typen M49 und M50 in zahllosen Studios klaglos ihren Dienst. Natürlich hat Neumann längst modernisierte Nachfolgemodelle im Programm, und ein weiteres gesellt sich jetzt dazu: Das TLM149 ist ein extrem rauscharmes Großmembran-Mikrophon mit warmer Klangcharakteristik – für Gesangsaufnahmen die erste Wahl. Klanglich und auch optisch orientiert sich das etwa 1.500 Euro teure TLM149 am klassischen M49. Ein Schmuckstück, qualitativ extrem hochwertig, und noch dazu eine stabile Wertanlage. Gretsch-Sets aus FernostFür viele Jazzdrummer waren sie ein Traum: Die Schlagzeuge des US-Herstellers Gretsch, gespielt von prominenten Trommlern und mit dem Nimbus versehen, klanglich so ziemlich das Beste zu sein, was man für Geld kaufen kann. Für viel Geld wohlgemerkt, denn die US-Trommeln rangierten in Europa stets am obersten Ende der Preisskala. Weshalb sie für viele Interessenten auch nur ein Traum blieben. Sets aus US-Produktion gibt es bei Gretsch auch weiterhin, wer weniger investieren, aber trotzdem das Gretsch-Logo auf der Bassdrum sehen will, kann mittlerweile jedoch auf die äußerst preiswerten Sets der Catalina- und Renown-Serie zurückgreifen. Uwe Schleifenbaum |
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