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Am 11. und 12. November 2005 wird nun bereits zum fünften Mal der Jazz & Blues Award Berlin über die Bühne gehen. Die Macher – die Jazzinitiative Berlin e.V. – sind ein wenig stolz auf dieses Minijubiläum. Wäre nur die fünfte Auflage dieses Berliner Jazz & Blues Award zu vermelden, wäre das kaum der Rede wert, auch wenn das dahinter stehende Ausmaß an ehrenamtlicher Arbeit beachtlich ist. Weit bedeutender erscheint jedoch, dass es tatsächlich gelungen ist, von Auflage zu Auflage eine qualitative Steigerung des musikalischen Gehalts dieses Wettbewerbs und dessen Anerkennung bei Musikern und Jazzliebhabern zu erreichen. Selbstkritische Analysen eines jeden Award und daraus abgeleitete behutsame Modifikationen sind die Mütter und Väter dieses Fortschritts, ein Prozess, der längst noch nicht abgeschlossen und beharrlich fortzuführen ist. Großen Anteil an der kleinen Erfolgsgeschichte haben neben den ehrenamtlichen Mitarbeitern die Partner, die großen Anteil an der finanziellen Absicherung des Award haben: allen voran die Senatsverwaltung für Wissenschaft, Forschung und Kultur, die Köstritzer Schwarzbierbrauerei, die Skoda Auto Deutschland GmbH, Skoda bei Eduard Winter und die Medienagentur typossatz GmbH Berlin. Neue SpielstätteDie Vertreibung des BKA-Luftschlosses (Austragungsort von 2001 bis 2003) vom attraktiven Standort auf dem Berliner Schlossplatz besiegelte das Schicksal dieser Spielstätte – am neuen Standort, einer öden Industriebrache in Nähe des Ostbahnhofs, ließ die Pleite nicht lange auf sich warten. Der letztjährige Versuch im Palais der KulturBrauerei Prenzlauer Berg zeigte sehr schnell die begrenzten Möglichkeiten dieses Spielorts auf und die Verlegung des Award in den November machte die Suche nach einem neuen Standort zwingend. Neuer Austragungsort wird nun die Universal Hall (ein umfunktioniertes Wasserwerk) in Berlin-Tiergarten sein, die den Ansprüchen dieses Events in mancherlei Hinsicht besser gerecht zu werden vermag als die Vorgängerinnen. 20 Bewerbungen für Special AwardBeibehalten wird das seit zwei Jahren gültige Grundmuster des Wettbewerbs, das die Zweiteilung in „Special Award“ und „Combo Award“ vorsieht. Der „Special Award“ wird jeweils für eine besondere Stilrichtung ausgeschrieben, in Zukunft möglicherweise auch zu einem besonderen Thema des Jazz. Nach „Big Band Jazz“ im Jahr 2003 und „Blues“ in 2004 ist er in diesem Jahr dem Latin Jazz vorbehalten. Auf die Ausschreibung im Februar reagierten 20 Bands aus Berlin und Umgebung mit einer Bewerbung. Die eingereichten Unterlagen prüfte ein musikalischer Fachbeirat, der eine Empfehlung ausarbeitete für sechs ›gesetzte‹ Bands und weitere acht Bewerber, die sich in zwei Vorausscheiden um die Gunst des Publikums bemühen sollten, das über die Vergabe der beiden restlichen Finalplätze entscheiden sollte. Nach zwei Jahren Praxis mit diesem Selektionsmodus steht fest, dass er überdacht und zwingend modifiziert werden muss. Die so ermittelten acht Finalisten, die sich am 11. November 2005 im Wettbewerb präsentieren können sind: Vibratanghissimo, Barriga, Pantao, Son y Salsa Club Orquesta, Clave Azul, Hélio Seródio T’Rio, Bassanova und die Sebastian Schunke Group. Ein hochklassiger Wettbewerb, der viele Facetten des Latin Jazz aufzeigen wird, ist durch die ausgesuchten Formationen, besetzt mit bestens ausgewiesenen Musikern der erweiterten Berliner Szene garantiert. 38 Bewerbungen für Combo AwardDie Bezeichnung „Combo Award“ ist streng gesehen unzureichend, eigentlich nur „für den Dienstgebrauch“ gedacht, denn auch die Latin Bands sind streng gesehen den Combos, den „Small Bands“, zuzuordnen. Zu diesem Wettbewerb sind alle Spielarten des Jazz außer Latin Jazz zugelassen, vorgetragen von Formationen mit bis zu acht Musikern. 38 Bands reagierten auf die Ausschreibung mit einer Bewerbung um einen der neun Finalistenplätze. Der Fachbeirat – ausgewiesene Kenner der Materie – hatte bei der Selektion Schwerstarbeit zu leisten, um einen Vorschlag zu erarbeiten, der sowohl primär den qualitativen Ansprüchen als – sekundär – auch dem Wunsch, dass möglichst viele Stilrichtungen berücksichtigt werden, gerecht werden sollte. Einmal mehr wurde das enorme Potenzial in Berlin und Umgebung lebender hervorragender Musiker, der Ideenreichtum und die Experimentierfreudigkeit der Formationen deutlich sichtbar – zur Freude, aber auch zum Leidwesen des Fachbeirats, der eine äußerst schwierige Aufgabe zu bewältigen hatte. Die Wahl fiel auf folgende Bands: Helmut Bruger Trio, Baby Bonk, Griese-Kappe-Quintett, Drop Four, Andy Winter Group, Tina Tandler Blue Band, Marcos Coll & Adrian Costa, Tucker & Raufuß, Sinti Swing Berlin. Geht man davon aus, dass Jazzliebhaber sich – unter anderem – auch durch Neugier auf Neues, Respekt vor den Leistungen anderer und Toleranz auszeichnen, können wir allen Besuchern zwei spannende und hochklassige Jazznächte mit acht oder neun Bands versprechen. Hans Spörri |
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