|
|
|
|
Jazzzeitung
2005/05 ::: seite 17
rezensionen
|
|
|
|
|
|
|
|
Sigi Busch: Improvisation
im Jazz – Ein dynamisches System, advance music, 118 Seiten DIN
A5, 14,95 Euro
„Ziel des Buches ist es, wichtige Bestandteile der Jazzimprovisation
und ihre Beziehungen zueinander darzustellen. Es sollen unabhängig
von stilistischen Vorlieben Anregungen vermittelt werden, die einen
individuellen Umgang mit den Improvisationselementen sowohl im elementaren
als auch im fortgeschrittenen Bereich ermöglichen.“ Und das
gelingt in den 13 Kapiteln einer Ausgabe, die auf den ersten Blick eine
Art Lesebuch im Taschenbuchformat ist. Sie besteht in erster Linie aus
Text und wirkt daher zunächst eher wissenschaftlich. Ideal für
alle, die sich die praktische Aneignung des Jazz beziehungsweise die
Auseinandersetzung mit dem Jazz auch lesenderweise vorstellen und in
diesem Fall durchaus auch darauf begrenzen können. Und natürlich
geht es sehr praktisch und ausführlich – instrumentenunabhängig
– eben auch um Melodien, Harmonien, Rhythmen und anderes Handwerkszeug
zur Jazzimprovisation. Der Anhang mit Literaturempfehlungen und Quellenverzeichnis
der Zitate komplettiert das griffige Buch, das sowohl im Noten- wie
im Bücherschrank seinen berechtigten Platz hat.
Thomas Holland-Moritz: Der
Lattenzaun, ein musikalisches Event für Klavier-Trio (aus der Reihe
Spaß mit Musik/Neues für Instrumentalensembles, seriell –
experimentell – jazzig), Fidula, 16 Seiten (Querformat), 8,80 Euro
Wie schön – eine Komposition für Violine, Cello und
Klavier nach einem Text von Christian Morgenstern. Dessen Trauergesang
auf einen Lattenzaun, der unvermittelt ohne Zwischenraum dasteht („…
ein Anblick grässlich und gemein …“), lieferte die
Vorlage für die Komposition. Diese höchst gelungene Reihe
erweitert das Repertoire der Kammermusiker, bereichert den Gruppenunterricht
und zaubert sicher zumindest ein Schmunzeln auf die Gesichter aller
Beteiligten, ob nun agierend oder hörend. Sie ermöglicht auf
sehr vergnügliche Weise, dass ganz spielerisch wichtige musikalische
und kammermusikalische Techniken und Fähigkeiten erarbeitet werden.
Auch Mimik und Gestik der Musiker können/müssen/sollen einbezogen
werden: Die Ausführenden sollen sich als typisches Klavier-Trio
fühlen, dies jedoch durch ungewöhnliche Aktionen verfremden
und ergänzen. Dazu gehören neben der Rezitation des Textes
(die, falls die Ausführung zu schwierig wird, auch von einem Vierten
übernommen werden kann) Utensilien wie eine Sonnenbrille und ein
Handy für eine zwischenzeitliche „Konferenzschaltung.“
Um es mit den Worten des Herausgebers zu sagen: „Viel Spaß
mit Musik!“
Thomas Holland-Moritz: Hundegeschichten,
ein Stück für Hundeliebhaber in drei Sätzen für Violoncello
und Klavier (aus der Reihe Spaß mit Musik/Neues für Instrumentalensembles,
seriell – experimentell – jazzig), Fidula, 23 Seiten + Einzelstimme
Cello (Querformat), 9,80 Euro
In diesem Heft 9 der vorher besprochenen Reihe geht es in drei Sätzen
um den Hund: „Wer findet den Knochen?“, „Serenata
Lunare“ sowie „Endlich Auslauf“. Auch bei dieser Komposition
werden die Musiker ihre Instrumente auf teilweise ungewöhnliche
Art einsetzen und am Schluss improvisieren. Im ersten und letzten Satz
hat der Komponist Anspielungen auf bekannte Volkslieder parodistisch
eingestreut. Ein musikalisches Vergnügen nicht nur für Hundefreunde!
Jazz Standards (aus der Reihe
Piano Play-Along, Vol. 18), Hal Leonard, 36 Seiten, mit CD (49 Min.),
ca. 13 Euro
Bei weitem nicht die erste Compilation von Standards, aber in der
vorliegenden Fassung leicht gesetzt für PVG, dazu wortlos und praktisch
konzipiert (mit überwiegend nur einem Vorzeichen), außerdem
Teil einer umfangreichen Serie zu verschiedensten musikalischen Themenbereichen.
Folgende acht Titel wollen erobert werden: „All the Things You
Are“, „Bluesette“, „Easy Living“, „I’ll
Remember April“, „Isn’t it Romantic?“, „Stella
by Starlight“, „Tangerine“ und „Yesterdays“.
Die CD liefert jeden Titel zweimal nacheinander (erspart manche Sucherei):
als Demoversion sowie als Play-along-Track, jeweils instrumental und
in herrlich entspannt swingendem Tempo.
Monika Krämer
|