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Die Münchner Altistin und Sopranistin gehört zu den hörenswertesten Saxophonistinnen der Gegenwart. In einer Zeit lauter Geschwätzigkeit und aggressiver Motorik beherrscht die große Melodikerin noch die noble Kunst, auf Sparflamme zu kochen. Ihr Sound ist warm und anmutig, ihre Linien sind filigran und einfallsreich. Bewies sie es im Vorjahr mit ihrem Album „Serenade” (BMG), auf dem sie von Mitgliedern des legendären Concertgebouw Orchesters zu hören war, so findet man eine weitere Bestätigung in „Home” (Notnowmom!), eine lyrische Zwiesprache mit ihrem Vater, dem Posaunisten Hermann Breuer, der nicht nur hier nicht nur vorzüglich Klavier spielt, sondern – was viele erstaunen mag, auch als Sänger überzeugt. Mit diesem Album schließt sich für Carolyn, die seit 2003 wieder in München lebt ein Kreis. Hermann Breuer machte Carolyn, die vom Klavier- zum (wohlgemerkt) klassischen Saxophon-Unterricht gewechselt war, einst mit den Grundlagen des Jazz vertraut. Mit 19 war Carolyn schon die erste Musikerin des Bundesjugendjazzorchesters. 2003 erhielt sie auch als erste Jazzmusikerin den Heidelberger Künstlerinnenpreis. Dazwischen liegen die holländischen Jahre. In Hilversum hat Carolyn von 1988 bis 1993 am Konservatorium Jazz studiert, bei Hollands führendem Saxophonisten Ferdinand Povel, der dann seine ehemalige Schülerin stolz in seine Band aufnahm. Die Zeit in Holland brachte ihr verdienten Erfolg: eine eigenes Quartett und zahlreiche CD-Veröffentlichungen, zum Teil auf eigenem Label NotNowMom! Ihr Album „Fate Smiles On Those Who Stay Cool” wurde so populär, dass Innenminister De Vries eine Parlaments-Rede mit dem Zitat des Titels begann. Marcus A. Woelfle |
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