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Die Internationale Musikmesse in Cannes (MIDEM) hat sich auch dieses Jahr wieder ausdrücklich für den Kampf gegen die Musikpiraterie stark gemacht. Das ist erfreulich und beruhigend. Gibt es dem Messebesucher doch die Sicherheit, dass für all diese schlecht verpackten, mit Fehlinformationen geschmückten Billigaufnahmen, die an den Messeständen präsentiert werden, wirklich die Besitzrechte geklärt sind, die Künstler ihr Einverständnis gegeben haben und regelmäßig ihre Tantiemen erhalten. Freddie Hubbard und McCoy Tyner live auf der Jazz Jamboree in Warschau. Der junge Wynton Marsalis mit Blakeys Messengers im Bubbas in Florida. Oder Joshua Redman mit Pat Metheny in San Francisco. Das ist also überraschenderweise alles legal und im Sinne der Musiker. Die Musikbranche: ein Haifischbecken voller Ehrenmänner. Und deshalb ist es für die Künstler auch immer wieder eine besondere Freude, in Cannes vor der versammelten Branche aufzutreten. Stan Getz oder Chick Coreas Konzerte bei der MIDEM sind heute in Dutzenden von Billig-CD-Serien zu haben. Und da können wir ganz sicher sein: Die sind alle professionell lizenziert und werden peinlich genau abgerechnet. Dieses Jahr gab es in Cannes zum Beispiel Tribute-Konzerte an Astor Piazzola (sic!) und Danjo (sic!) Reinhardt so stand es auf den Tickets der MIDEM-Organisatoren und bewies mir wieder den tiefen Respekt der Branche vor dem Künstler. Die Labelbosse führten dann während der Konzerte auch ihre enorm wichtigen Handy-Gespräche einfach weiter. Verpassen konnten sie wenig, denn den Live-Mitschnitt der Bühnenauftritte gibt es auf der nächsten MIDEM schon als Low-Budget-CD. Lizenzanfragen stets willkommen. Rainer Wein |
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