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Jazzzeitung

2013/02  ::: seite 17

rezensionen

 

Inhalt 2013/02

Inhaltsverzeichnis

Sternlein STANDARDS

Editorial / break / Nachrichten aus der Jazzszene /Jazz-ABC: Charlie Ventura no chaser: Europa und der Jazz standards: Giant Steps farewell: Günther KlattLeo von Knobelsdorff

Sternlein TITELSTORY: <Mit Swing in die Zukunft
Das Parov Stelar-Projekt belebt die Clubszene

Sternlein GESCHICHTE -
New York – Kopenhagen – New York
Dextivity: Gedanken zum 90. Geburtstag des Saxophonisten Dexter Gordon (2)

Sternlein DOSSIER: It’s a man’s world
Instrumentalistinnen im frühen Jazz · Von Hans-Jürgen Schaal

Sternlein Berichte
Nachwort zur Ausstellung „ECM – Eine kulturelle Archäologie“ //50. Jazz it!-Konzert in Germering // Max von Mosch Orchestra im Leeren Beutel Regensburg // 8. Festival Women in Jazz // Billy Martin’s Wicked Knee & Mostly Other People Do The Killing beim Salzburger Jazzit

Sternlein Portraits / Jubilee
Efrat Alony// German Jazz Trophy 2013 für Lee Konitz //Youn Sun Nah // Fotograf Guy Le Querrec

Sternlein Jazz heute und Education
Abgehört: Ein singender Trompeter
Chet Bakers Scat-Solo über „Dancing On The Ceiling ...

Rezensionen und mehr im Inhaltsverzeichnis

Opulentes aus Montreux

Portraits – Live At Montreux, Edel Books, Hamburg 2012, 212 Seiten, 39,95 Euro (ISBN 978-3-943573-00-8)

Im Vorwort des neuen opulenten Porträt-bandes, der das Jazz Festival Montreux vorstellt, streift Claude Nobs kurz dessen Geschichte. Der Ende vergangenen Jahres verstorbene Chef des seit 1967 alljährlich stattfindenden Ereignisses erzählt von den Anfängen und davon, dass sich im Lauf der Jahre stetig das Konzept änderte. Man öffnete zunächst dem Blues, dann auch Soul, Folk und Rock die Tore, kurz: allen Spielarten populärer Musik. Montreux wurde, so Nobs, zum „Schaufenster der internationalen Musik-Szene“. Stolz zählt er zahlreiche klangvolle Namen auf, die im Lauf eines halben Jahrhunderts an den Genfer See kamen. Er erwähnt gleichzeitig auch das einzigartige Archiv von Ton- und Bildaufnahmen. Davon liefert der vorliegende Bildband einen knappen, aber prachtvollen Ausschnitt. Die beiden beiliegenden DVDs enthalten, so Nobs, „die schönsten Momente“. Der Jazzfan freilich muss sich im falschen Film finden: von den 44 Titeln der zweieinhalbstündigen Live-Mitschnitte sind allenfalls zwei dem Jazz zuzurechnen, ein recht mageres Ergebnis. Ansonsten dominieren die Größen des internationalen Show-Geschäfts, die den Jazz längst an den Rand gedrängt haben.

Die 108 Fotos, die den Porträt-Band ausmachen und jeweils eine Doppelseite einnehmen, deren eine knappe biografische Texte enthält, bringen auch den Jazz in Erinnerung.

Charles Lloyd ist mit Flöte zu sehen, Gerry Mulligan, Bill Evans und ein ungewöhnlich zufrieden wirkender Charles Mingus schließen sich an. Dizzy Gillespie ist als Tennisspieler zu sehen, Cannonball Adderly im Zigarettendunst, Jack DeJohnette im feinen Zwirn, Miles Davis schließlich, der unzählige Male Gast in Montreux war, steckt vielsagend seine Zunge heraus. Abwechslungsreich, aber immer eindrucksvoll und ausdrucksstark sind die Porträt-Aufnahmen verschiedener Fotografen. Sie zeigen Musikerinnen und Musiker vor, auf und hinter der Bühne, mal entspannt und ausgelassen, mal angestrengt und schwitzend. Warum der deutsche Verlag die wenigen Texte des Bandes in englischer und französischer Sprache bringt, nicht in deutscher, bleibt sein Geheimnis.

Reiner Kobe

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