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Im überaus gut besuchten Jazzclub Leerer Beutel in Regensburg fand das Max von Mosch Orchestra um den jungen und dennoch erfahrenen Jazzkomponisten und -instrumentalisten Max von Mosch (32), der seine Fähigkeiten unter anderem an Universitäten in Berlin, Amsterdam und schließlich in den USA geschult hat, ein wahrhaft dankbares Publikum. Das bereits seit 2006 bestehende Ensemble wurde in einer europäischen Version 2011 anders besetzt. Die Mitglieder lesen sich – mit Ausnahme vom etwas älteren Adrian Mears - wie das „who is who“ der jungen deutschen Jazzszene. Neben der aus Echo-Preisträgern bestehenden Rhythmusgruppe sind Klaus Heidenreich (Posaune) und der Leadtrompeter vom WDR, Andy Haderer, als herausragende Solisten zu nennen. Erstaunlich ist das in musikalischer Hinsicht überaus innovative Programm, welches man von einer Bigband zunächst einmal – vielleicht auch beeinflusst durch Klischees – nicht erwartet. Das eher ungewöhnliche Kleinformat eines Tentetts bietet neben dem bei einer Bigband so wichtigen Zusammenspiel auch jedem einzelnen Musiker deutlich mehr Freiraum zur Entfaltung. Und genau darin lag die besondere Stärke des Ensembles: Solo- und Ensemblepartien waren nahtlos ineinander verflochten. bei dem Opener „Dusking Road“ erlebten die Zuhörer dabei einen gekonnt „rhythmisch-holprigen“ Start. Erst im weiteren Verlauf erlaubte es ihnen Max von Mosch sich etwas einzugrooven. Harmonisch erinnerte das Ganze an den erfindungsreichen Gil Evans, der die Bigband in die Moderne geführt hatte. Wie orchestral das Tentett klingen kann, zeigte sich auch am Stück „Berlin Suite“. In bester Gil-Evans-Manier, aber sehr eigenständig, präsentierte sich das dreiteilige Epos, das durch mehrstimmige Bläserparts bestach. Spektakulär auch das Fagottspiel von Gregor Bürger, nur noch übertrumpft vom australischen Didgeridoo-Virtuosen und Posaunisten Adrian Mears. Jonas Burgwinkel, Schlagzeuger der Band, gab zudem nicht nur den versierten Drummer, sondern hob mit seinem nuancierten Spiel auch die Soli der anderen Bandmitglieder hervor – ein Aspekt, der häufig unterschätzt wird. Bei seinen eigenen Soli zeigte er schließlich, dass jeder Musiker in dieser Band hervorragend ist. Neben der ausgeprägten thematischen Arbeit zeichnete diesen gelungenen Auftritt das Vermögen der Band aus, wunderbar leicht zwischen Solopassagen und Ensemblestellen zu switchen. Siavosh Sadedin |
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