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Jazzzeitung

2011/02  ::: seite 16

rezensionen

 

Inhalt 2011/02

Inhaltsverzeichnis

STANDARDS

Editorial / break / Nachrichten aus der Jazzszene / kurz, aber wichtig Jazzlexikon: Charlie Mariano Farewell: George Shearing


TITEL - Basar der Perspektiven
Über den Jazz in der arabischen Welt

DOSSIER Im Osten viel Neues
Die Pianisten Djangirov, Hamasyan und Neselovskyi


Berichte

Lisa Bassenge entdeckt ihre Muttersprache // Bujazzo: Frühjahr-Arbeitsphase // Das Festival Women in Jazz // Armin Mueller-Stahl veröffentlicht mit 80 Jahren sein Debüt-Album


Portraits

Brigitte Angerhausen // Nguyên Lê // Vokalquartett „Niniwe“ // Magnus Öström // Klaus Treuheit // Neuer Deutscher Jazzpreis 2011 // Neue CDs von Acoustic Music


Jazz heute und Education
Jazz e.V. Dachau ist umgezogen // Zwölf CDs mit Schätzen der „Free Music Production“ // jazzahead! 2011: ein Interview mit Ulrich Beckerhoff // Südtirol Jazzfestival 2011 // Jazz-Workshop für Studenten und Amateure im Münchner Gasteig // Abgehört: Zum 85. Geburtstag von Miles Davis
Miles Davis’ Solo über „Sweet Pea“

Rezensionen und mehr im Inhaltsverzeichnis

Rezensionen: Noten 2011/02

David Becker: Playing in Shapes (Comping, Chord Melody & Lines), FingerPrint/Acoustic Music, 32 Seiten, incl. DVD (57 Min.), 19,80€

Jazz-Gitarrist David Becker erklärt auf dieser DVD Grundlegendes: Wie man als Gitarrist mit Harmonien umgeht, sie in Dreiklänge und andere Fragmente zerlegt. Der Nutzer kann zwischen der deutschen und englischen Version des Mediums wählen – Becker spricht die deutsche selbst in lockerer Präsentation. Seine Klangbeispiele sind mit Schlagzeug und Bass unterlegt. Das theoretische Wissen, wie man einen Dur-, Moll-, verminderten oder übermäßigen Dreiklang spielt, ist ihm nicht genug. Becker fordert musikalisches Verstehen über die Theorie hinaus. Er will fortgeschrittenen Gitarristen zeigen, wie sich diese Formen stimmig zusammenfügen. Begleitung und Solospiel werden unter diesem Aspekt beleuchtet. Das Buch folgt im Aufbau der DVD. Mehr unter www.davidbeckertribune.com.

Kevin McCrae & Neil Johnstone: Scottish Folk Tunes (69 Traditional Pieces for Cello), Schott, 60 Seiten, incl. CD (ca. 76 Min.), 17,95€

Alle 69 Titel der beigefügten Cello-CD an einem Stück durchzuhören, könnte ein wenig nüchtern geraten und das Feintuning im Gehör etwas unscharf werden lassen. Trotzdem nicht zu unterschätzen: ein Heft voller traditioneller schottischer Melodien, nach Typ sortiert und mittelschwer gesetzt. Hier finden sich Slow Airs & Laments, Marches, Strathspeys, Reels, Jigs, Polkas, Hornpipes und ein Quickstep. Das dreisprachige Vorwort (dt., frz., engl.) liefert ergänzende Informationen, die weit mehr sind als nur Seitenfüller. Die weitgehend unbekannte Geschichte des Cellos in Schottland, die Anmerkungen zu einzelnen Musikstücken und die kurze Einführung in den Bass- beziehungsweise Tenorschlüssel sind das editorisch-inhaltliche Fundament, auf dem sich die Melodien entfalten. Für Konzerte und Sessions geeignet. Eine gelungene Rarität.

Martin Müller: Fingerdance (Tunes for Nylonstrings), FingerPrint/Acoustic Music, 32 Seiten, incl. CD (28 Min.), 19,80€

Fortgeschrittene Gitarristen können hier im wahrsten Sinn des Wortes die Finger tanzen lassen. Der Schwierigkeitsgrad steigert sich im Verlauf der 13 Stücke bis hin zu „sehr anspruchsvoll“. Zu jedem Beispiel gibt es eine kurze Anmerkung mit speziellen Besonderheiten. Die Stilistik der Kompositionen umfasst eine Spannbreite vom Irish Tune über folkig-jazzigen Fingerdance bis zum Tango. Hier werden regelrecht Hommagen, klangliche Reminiszenzen, emotionale Stimmungsbilder gewoben. Die Songs im Buch bleiben ohne Track-Nummern. Das ist bei überschaubarer Anzahl der Titel zwar an sich kein Problem, trotzdem würde es bei einer Neuauflage der Orientierung und Zuordnung zwischen Buch und Tonträger dienen. Mehr unter www.acoustic-music.de.

Richard Filz: Einzelausgaben „Rush Hour in Rio“ (6,95 €) und „Monsun“ (5,95 €), UE, Vokalpartitur

Der umtriebige Richard Filz überrascht seit Jahren immer wieder mit munteren, herausfordernden Stücken aus dem Bereich Vocal Percussion/Stimme: ja bitte, aber hier ganz anders eingesetzt. „Rush Hour in Rio“ ist ein Vocal-Percussion-Samba für vier Stimmen oder Chor a cappella. Das Stück nimmt tatsächlich Bezug auf das, was ihm den Titel gab. „Monsun“ erzählt vom einsetzenden Monsunregen und macht die akustischen Veränderungen hörbar, die sich dabei abspielen. Demo-Aufnahmen unter www.filz.at.
DVD

Jim Hall: Jazz Guitar Master Class (Principles of Improvisation), Hal Leonard, ca. 56 Minuten, ca. 25€

Jim Hall, Jahrgang 1930, ist seit über 50 Jahren ein Begriff in der jazzigen Gitarrenwelt. Er ist etlichen Lesern sicher aus früheren Jahren auch von seinen Video-Lessons bekannt. Die vorliegende DVD spart sich das gedruckte Booklet und verweist dafür auf eine entsprechende Datei auf der Scheibe: Dort finden sich auf 27 Seiten die Noten und Tabulaturen zu den Songs und Beispielen. Hall präsentiert sein Können zusammen mit dem Jazz-Gitarristen Satoshi Inoue in ganz entspannter Atmosphäre mit ruhiger Kameraeinstellung. Englisch ohne Untertitel. Vorgestellt werden Grundlagen und typische Details für die Jazz-Improvisation. Es geht unter anderem ganz praxisnah um Fingering, Picking, Dynamik, Motiventwicklung, Progressionen und – interessanter Blickwinkel – die Sounds der Jazz-Gitarre. Zielgruppe sind Newcomer an der Jazz-Gitarre, die ihre eigene musikalische Sprache entwickeln möchten – hier steht ein umfangreiches Reservoir an Wissen und Klang bereit.

Monika Krämer

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