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Jazzzeitung

2011/02  ::: seite 21

abgehört

 

Inhalt 2011/02

Inhaltsverzeichnis

STANDARDS

Editorial / break / Nachrichten aus der Jazzszene / kurz, aber wichtig Jazzlexikon: Charlie Mariano Farewell: George Shearing


TITEL - Basar der Perspektiven
Über den Jazz in der arabischen Welt

DOSSIER Im Osten viel Neues
Die Pianisten Djangirov, Hamasyan und Neselovskyi


Berichte

Lisa Bassenge entdeckt ihre Muttersprache // Bujazzo: Frühjahr-Arbeitsphase // Das Festival Women in Jazz // Armin Mueller-Stahl veröffentlicht mit 80 Jahren sein Debüt-Album


Portraits

Brigitte Angerhausen // Nguyên Lê // Vokalquartett „Niniwe“ // Magnus Öström // Klaus Treuheit // Neuer Deutscher Jazzpreis 2011 // Neue CDs von Acoustic Music


Jazz heute und Education
Jazz e.V. Dachau ist umgezogen // Zwölf CDs mit Schätzen der „Free Music Production“ // jazzahead! 2011: ein Interview mit Ulrich Beckerhoff // Südtirol Jazzfestival 2011 // Jazz-Workshop für Studenten und Amateure im Münchner Gasteig // Abgehört: Zum 85. Geburtstag von Miles Davis
Miles Davis’ Solo über „Sweet Pea“

Rezensionen und mehr im Inhaltsverzeichnis

Zum 85. Geburtstag von Miles Davis

Miles Davis’ Solo über „Sweet Pea“

Miles Davis: „Water Babies“
Columbia Legacy/Sony, aufgenommen am 23. Juni 1967 in New York;
Miles Davis – tp; Wayne Shorter – ts; Herbie Hancock – p; Ron Carter – b; Tony Williams – dr

Am 26. Mai 2011 wäre Miles Davis 85 Jahre alt geworden, doch er starb bereits vor fast 20 Jahren. Zum Vermächtnis des Trompeters gehört ein Album, das zwar weniger bekannt ist, jedoch gewissermaßen den Scheideweg markiert zwischen der Arbeit seines hochkreativen zweiten akustischen Quintetts und den Anfängen seiner elektrifizierten Schaffens­periode. „Water Babies“, veröffentlicht erst 1976 während Miles’ fast fünfjähriger musikalischer Abstinenz, enthält drei Kompositionen von Wayne Shorter, die bei den Aufnahmesitzungen zu „Nefertiti“ festgehalten wurden. Auf jenem Album erklingt am Ende von Shorters Solo über „Madness“ bereits das Hauptmotiv des transkribierten „Sweet Pea“-Themas – eine Hommage an das Kompositions- und Arrangiertalent hinter Duke Ellingtons Orchester, denn niemand Geringeres als Billy Strayhorn trug seinerzeit den Spitznamen „Süße Erbse“.

Das Stück selbst wirkt flüchtig mit seinem zwischen B? und A? wechselnden Bassfundament und der Freistellung des erwähnten Motivs. Offene, an Optionstönen reiche Akkorde, deren Farbe erst durch die Voicing-Kunst Herbie Hancocks weiträumig leuchtet, lassen sich beim Hören recht schwer ermitteln. Auch stimmt die Solo-Form bei allen drei Solisten nicht mit der des Themas überein. Miles Davis spielt fragmentiert, die Freizügigkeit seiner Phrasierung lässt sich nur ungefähr notieren. Das Fender Rhodes bei drei weiteren Stücken kündigt bereits Miles’ wegweisendes erstes Fusion-Album „In A Silent Way“ von 1969 an.

Ron Cherian

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