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Vom 11. bis 19. Juli 2008 kamen zum 15. Jazzfestival in Stuttgart insgesamt 26.000 Besucher die an 9 Tagen 44 Konzerte besuchten. Bespielt wurden in diesem Jahr zum ersten Mal drei Bühnen an unterschiedlichen Spielstätten (Pariser Platz, Mercedes Benz Arena, Jazzclub BIX). Mit dieser Erfolgsbilanz setzte das Festival neue Maßstäbe und platzierte sich in der Spitzengruppe internationaler europäischer Festivals. Mit Lenny Kravitz als Opening Act am 11. Juli auf dem Pariser Platz
wurde die musikalische Liga bestimmt, in die sich das Festival hineinzuspielen
beabsichtigte. Internationale Weltstars trafen auf Newcomer, Traditionalisten
auf Experimentalisten, aktuelle Spitzenacts auf Geheimtipps. Mit diesem
interessanten und vielseitigen Programm-Mix ist es den Organisatoren
gelungen ein zahlreiches jazzinteressiertes Publikum nach Stuttgart zu
bewegen. In der Mercedes Benz Arena: Suzanne Vega, Nils Peter Molavaer, No Jazz, Jazz für Kinder, Dianne Reeves und Al Jarreau. Im Jazzclub BIX: James Morrison, Robert Kesternich/Johannes Stange
Duo, Global.dance.kulture (Landesjazzpreisträger Bodek Janke, Kristjan
Randalu), The Taylor Eigisti/Julian Lage Duo, Moser/Kühn Duo, Esperanza
Spalding, Matteo Capreoli, Richard Galliano&Tangria Quartet, Laura
Bellon, Aaron, Tobias Bodensieks Earthquake, Le Sacre du Tympan, The
FMT, James Carter, Klima Kalima, Melody Gardot und das Judith Goldbach
Quartett. Um 21.00 Uhr war das exklusive Deutschlandkonzert der selbstbewussten amerikanischen Soul-Diva Erykah Badu auf dem Pariser Platz annonciert. Nach dem Quintett des Jazztrompeters Roy Hargrove (Foto), stellte die vierfache Grammypreisträgerin und Königin des Neo Soul, einem begeisterten jungen Publikum ihr neues Album „New Amerykah“ vor. In Union mit ihrem DJ, ausgerüstet mit einem mit den Fingern bespielbaren Hip-Hop Groove- und Elektrosound Computer sowie zwei übergroßen Stimmgabeln domptierte der stimmgewaltige Weltstar seine neunköpfige Band und sein Publikum mit extatischen Bewegungen durch die Playlist ihres Konzertes. Zu hören waren unter anderem die bekannten Hits wie „On and On“, „Bag Lady“, „The Healer“ und „Soldier“. Mit ihrem immer wiederkehrenden, das Programm unterbrechenden Einwurf „Wait a Minute“-„Augenblick, Warte mal“ und den darauf folgenden improvisierten Hip-Hop-Versatzstücken sowie DJ-Intermezzi brachte Badu das Publikum ins Staunen und Nachdenken. Im Anschluss fand um 23.00 Uhr das Konzert von Al Jarreau statt, dem Altmeister des imitierenden Vocaljazz. In der ausverkauften, bis kurz vor Beginn des Konzertes regendurchnässten Mercedes Benz Arena huldigte ihm seine langjährige deutsche Fangemeinde in der Late-Night-Show. Jarreau duettierte mit seiner Co-Sängerin Debbie Davis Songs aus seinem neuen Album „Love Songs“, spielte bekannte Titel, wie „Mas que Nada“, „Mornin‘“, „Take Five“, gab seinen Bandmitgliedern solistischen Raum, animierte sein Publikum zum Mitsingen und wetteiferte improvisierend mit seinen Begleitern. Beim Aufwärmen, Trocknen und Ausklang im Jazzclub BIX gegen 1.00 Uhr feierten in der letzten Jamsession der Bassist Stephen Bruner (Erykah Badu), der Pianist Gerald Clayton (Roy Hargrove), der Schlagzeuger Lamont Taylor (Erykah Badu) und der vom Charme der Veranstaltung beseelte Roy Hargrove die unvergesslichen Momente des großen Finaltages dieses hochkarätigen Jazzfestivals 2008 vor einem glücklichen Publikum. Aktuell suchen die Festivalorganisatoren eine den Pariser Platz ersetzende Spielstätte, denn diese wird auf Grund des Baubeginns von Stuttgart21 im kommenden Jahr nicht mehr zur Verfügung stehen. Wir dürfen gespannt sein auf das Festivaljahr 2009. Christina Calla |
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