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Das 3. Swing Festival vom 20. bis 27. Juni 2008 auf Schloss Elmau entpuppte sich – auch für eine erfahrene Festivalbesucherin – als etwas Besonderes. Die Solisten aus den verschiedenen Ländern und Erdteilen, die zum Teil noch nie oder seit Jahren nicht mehr zusammen musiziert hatten, entwickelten eine kreative Spannung, die sie zu Höchstleistungen brachte. Hier schnell eine Aufzählung der Künstler in alphabetischer Reihenfolge: Harry Allen, Patrick Bacqueville, Bob Barnard, Dan Barrett, Mennno Daams Ian Date, Colin Dawson, Joel Forbes, Eiji Hanaoka, Ingmar Heller, Shaunette Hildabrand, Chris Hopkins, Michael Keul, Bernd Lhotzky, Rolf Marx, Oliver Mewes, Olaf Polziehn, Frank Roberscheuten, Antti Sarpila, Robert Veen, George Washingmachine und Engelbert Wrobel. Die konzeptionelle Idee dieses Festivals mit drei Konzerten pro Tag überzeugte auch durch Abwechslung: so gab es vom Duo bis zur Big Band alles, was das Herz sich wünschen kann. Neben der Musik hat natürlich auch die Location zur Besonderheit dieses Festivals beigetragen. Das Hotel Schloss Elmau liegt abgeschieden von der Welt auf rund 1000 m mit traumhaftem Blick auf den Karwendel und das Wettersteingebirge und bietet dem anspruchsvollen Gast alles, was man sich wünschen kann. Die Konzerte fanden nicht in riesigen (und oft hässlichen) Hallen oder in zu heißen bzw. zu kalten Zelten statt, sondern in geschmackvollen Sälen oder der Kaminbar (die beiden Outdoor-Konzerte auf der Elmauer Alm und am Pool fielen leider ins Wasser), was in allen Fällen die Möglichkeit zu engem Kontakt mit den Musikern gab, die man natürlich auch beim Frühstück, am Pool oder in der Bar treffen konnte. Letzteres gehört in Elmau fast zum Programm: Jeden Abend, nach den Konzerten, fand man sich in der Bar wieder. Dann spielte der Posaunist und Kornettist Dan Barrett auch mal Klavier, der hervorragende französische Posaunist Patrick Bacqueville zeigte sich als charmanter Sänger und die beiden Australier Ian Date (g) und George Washingmachine (v) legten eine beeindruckende Spielfreude an den Tag, wobei vor letzterem kaum ein Instrument sicher war. Alle, auch die „Stars“, ließen sich nicht bitten, sondern holten einer nach dem anderen ihre Instrumente und musizierten für sich, für ihre Kollegen und ein bisschen auch für das Publikum … Highlights? Viele: je nach Geschmack das Big Band Konzert am Mittwochabend, an dem alle Musiker teilnahmen. Oder wenn spät in der Nacht (bzw. früh am Morgen) Chris Hopkins und Menno Daams in der Bar musikalisch miteinander kommunizierten. Oder, für Piano-Fans, Chris Hopkins und Bernd Lhotzky an zwei Flügeln, oder wenn der Japaner Eiji Hanaoka und der Rheinländer Engelbert Wrobel beim „morgentlichen Hüttenzauber“ den „Klarinettenmuggel“ in ihr Programm schmuggelten. Barbara Ruland |
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