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John Taylor: Angel of the Presence Während seiner Professur an der Kölner Hochschule für Musik pendelte der englische Pianist John Taylor regelmäßig zwischen Insel und Festland. Die Komposition, die er diesem Umstand widmete, ist in seiner Handschrift hier abgedruckt. Auf die Frage, ob für ihn das Reisen eine Inspirationsquelle zum Komponieren darstellt, antwortet Taylor: „Ende der 1960er-Jahre, als ich begann, auf Tour zu gehen, empfand ich das Unterwegssein noch als Abenteuer. Die Tickets waren handgeschrieben, es gab kaum Sicherheitskontrollen. Doch an einem Ort zu SEIN inspiriert mich mehr als das Reisen selbst. IN COLOGNE habe ich an mehr oder weniger einem Tag in meinem Raum in der Hochschule komponiert.” Einen großen Bogen spannen die wiederholten, in doppelt-langen Notenwerten gefühlten vier Takte des Intros, die, gewissermaßen als Entschleunigung der bewegten Melodie im 3/4-Takt, zum festen Bestandteil des Stücks werden. Mit der betonten übermäßigen Quinte im großen Septakkord bieten sie einen Kontrast zum funktionsharmonischen Rest des Stücks. Das Thema des B-Teils entspricht dem des A-Teils um eine große Terz aufwärts transponiert. Dadurch klingt es frisch, bevor es in ein langes Zwischenspiel mündet, das in 4+3, also 7/4-Maß, steht und auf den Pedaltönen Bb und später C# basiert. Auch die Melodie (auf- und absteigende Quarten) vollzieht diesen Sprung um eine kleine Terz, bevor dann das Schlussthema, eine verkürzte Form des A-Teils, folgt. Ron Cherian |
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