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Nach dem 1:4 – Desaster der deutschen Fußball-Nationalmannschaft am 1. März gegen Italien sollte Bundestrainer Jürgen Klinsmann nicht zögern, sich auch außerhalb des Sports über Formen der Gruppenarbeit zu informieren. Als Leiter mehrerer Big Bands und als Fußballfan seit meiner Schulzeit hier ein paar Gedanken: 1. Unsere Spieler stehen viel zu weit auseinander. Zwischen den Spielern einer Big Band gibt es dagegen keinerlei Durchkommen – und dies ohne jedes Foul. 2. Unsere Spieler sind auf dem Feld zu leise. Im Gegensatz dazu kann eine Big Band schon durch ein einziges Triple-Forte über sechs Minuten die Gegner derart einschüchtern, dass manche von ihnen sogar vorzeitig das Spielfeld verlassen. 3. Unsere Spieler wirken disziplinlos. In einer Big Band verfügt der Leiter in solchen Fällen über ein ganzes Instrumentarium der Zurechtweisung bis hin zum stechenden Blick („Goodman Ray“) und zur fristlosen Kündigung während eines Stücks (Buddy Rich). 4. Unsere Spieler zeigen ihre Stärken zu wenig oder gar nicht. Hingegen wird ein erfahrener Big-Band-Leiter auch ungewöhnliche Fähigkeiten seiner Spieler im geeigneten Augenblick (man spricht hier von „timing“) einsetzen. So kann etwa ein Salto rückwärts vor der Band, mit oder ohne Instrument, die Stimmung des Publikums derart heben, dass spätere Intonationsmängel und wacklige Einsätze kaum mehr wahrgenommen, im günstigsten Fall sogar völlig überhört werden. Joe Viera
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