Swingender Ausklang im Jazzclub Bürgermeister der Großen Kreisstädte Bayerns trafen sich in Neuburg

Einmal im Jahr treffen sich die Bürgermeister/-innen der Großen Kreisstädte Bayerns zum Erfahrungsaustausch. Heuer hatten sich die Politiker als Tagungsort Neuburg an der Donau ausgesucht. Gastgeber Bernhard Gmehling freute sich über die Anwesenheit der Kolleginnen und Kollegen und lud sie nach einem informationsreichen Tag abends in den Birdland Jazzclub ein.

Ein Ideenaustausch in großen und in kleinen Dingen, locker und ohne feste Tagesordnung, das ist der Sinn der jährlichen Treffen. Die Gespräche kreisten um Haushaltskonsolidierung, das Stadt-Umland-Problem sowie die Initiative Zukunft Bildung und Betreuung der Staatsregierung, für die die Kommunen nur bedingte Begeisterung aufbringen können. „Es ist interessant zu sehen, wie viele Probleme einander ähneln. Man lernt voneinander und profitiert voneinander“, meint Oberbürgermeister Bernhard Gmehling, der unter anderem Inge Aures, die Bürgermeisterin von Kulmbach, Dieter Thalhammer, den OB von Freising, und Herbert Hachtel, den Bürgermeister aus Rothenburg ob der Tauber, der kleinsten der großen Kreistädte, begrüßen konnte. Die waren – bei wunderbarem Wetter – begeistert von Neuburg, erlebten eine Stadtführung und die Landesausstellung „Von Kaisers Gnaden“.

Nach getaner Arbeit durften die Politiker im Jazzclub entspannen. Einem kurzen Statement von Präsident Manfred Rehm, das zur Unterstützung von Jazzinitiativen aufrief, folgte mit dem Konzert von Joe Kienemann, Helmut Nieberle und Sava Medan ein feiner jazziger Gaumenkitzler. Gitarre, Klavier, Bass: Ein transparent swingendes leises Saitenspiel dreier Feingeister präsentierte sich da auf der Bühne des Neuburger Jazzkellers, ein Trio, in dem drei ausgezeichnete Solisten auf demselben Level und dem gleichen Nenner agieren. „Dazu gehört schon ein Stück Seelenverwandtschaft“, meint Joe Kienemann, der das leise Zusammenspiel sichtlich genießt. Sei es Kienemanns sonnentrunken entspannte „Sicilienne“, sei es Pat Methenys „James“ oder Fats Wallers „Honeysuckle Rose“: Alle drei Musiker auf der Bühne des Birdland haben die gleiche Vorstellung von Elastizität, Timing, Transparenz, Fingerspitzengefühl und Finesse, alle drei spielen im gleichen Herzschlag, sehr zur Freude der versammelten Bürgermeister, die den leise ausswingenden Abend in Neuburg sichtlich genossen.

Tobias Böcker