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Der Tod Jimmy Woodes berührt mich. Ich kannte ihn ganz gut; er war ein Gentleman, wie alle Musiker Duke Ellingtons, denen ich persönlich begegnet bin. Wir trafen uns immer wieder: im Münchener „Domicile“, auf allen möglichen europäischen Festivals von Burghausen bis Pori, und auf verschiedenen Schiffen, die in den 90er-Jahren das „Jazzfestival at sea“ beherbergten. Vor allem dort hatten wir tagsüber Gelegenheit zu vielen Gesprächen. Er kannte unzählige Musiker und hat mit sehr vielen von ihnen gespielt, von Sidney Bechet und Louis Armstrong (ein paar Wochen mit dessen All Stars) über Duke Ellington bis Charlie Parker und Miles Davis. Wer weiß vielleicht auch mit Coltrane und Sun Ra, aber leider werden wir das wohl nie erfahren, denn zu seinen Lebzeiten hat offenbar niemand daran gedacht, ihn für ein Buch zu interviewen. Wie bei Ray Brown. Journalisten scheinen zu denken, Bassisten seien nicht so interessant, aber das wäre ein großer Fehler, denn Bassisten können Stilgrenzen wohl leichter überspringen als jeder andere. Warum wird eigentlich in unseren Tageszeitungen so selten über bedeutende
Jazzmusiker berichtet? Mir scheint, für einen Artikel muss mindestens
eine der drei folgenden Voraussetzungen erfüllt sein: Joe Viera
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