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Jazzzeitung
2004/09 ::: seite 17
rezensionen
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Philipp
Moehrke: Jazz Piano – Improvisations Concepts, AMA Verlag, 84 Seiten
(+ Heft „Lösungsvorschläge“), mit 2 CDs (75/76 Min.),
Euro 23,95
Diese moderne Edition „ist für das Selbststudium konzipiert
und ermöglicht dem Leser einen didaktisch sinnvoll aufgebauten
Zugang zur Jazzimprovisation. Der Schwerpunkt dieser Methode liegt in
der Heranführung an das Spielen nach Gehör.“ Das bedeutet
stressfreien Einstieg in die Jazzimprovisation, auch ohne Vorkenntnisse
im Jazz (nicht nur für Pianisten). Und so dürfte es auch für
all jene höchst interessant sein, die sich einen neuen Zugang zum
Improvisieren erarbeiten möchten oder nach Auffrischung suchen.
Strukturelle Kernpunkte im Buch sind Pentatonik, Blues, Approaches sowie
Improvisation über Akkordverbindungen. Plus umfangreichem Anhang
mit Voicings, Patterns, Licks, Fingersätzen, Flexibilitätsübungen
etc. Ein eingelegtes Heft mit Lösungsvorschlägen sowie Tipps
zu Literatur und Transkriptionssoftware sind weitere Ergänzungen
zum Heft, das direkt zur Auseinandersetzung animiert – Hören,
Spielen, Notieren etc. Kleine Freude am Rande bringen außerdem
die Kurzbios (mit s/w-Foto) von Tastenhelden des 20. Jahrhunderts wie
William „Red“ Garland, Teddy Wilson, Art Tatum, Count Basie
und andere.
Die CD (mit englischen Ansagen) ist im realistischen, also nachvollziehbaren
Tempo prima eingespielt. In einem Statement zu dieser Ausgabe findet
sich die schöne Aussage: „Man kommt dem Kern des bisher fast
Unlernbaren ein wenig näher.“
Richard
Hunter: Jazz Harp, OAK Publications (Bosworth), 127 Seiten, mit CD (18
Min.), Euro 18,-; englisch!
„Jazz is wide open to new sounds and influences, more so than
ever before.“ Und vor diesem Hintergrund entstehen dann seltene
Ausgaben wie die vorliegende für Jazz Harp (auch Marine Band).
Anfänger lernen die erforderliche Spieltechnik, Theorie, Harmonielehre
und arbeiten mit Repertoire, für das die Songs von Klassikern eingebaut
wurden (mit Info und Analyse zu jedem Stück): Miles Davis, King
Curtis, Stevie Wonder oder Louis Armstrong. Es liegt in der Natur des
Themas, dass man hier vermehrt auf Transkriptionen von anderen Instrumenten
zurückgreifen muss. Ein Interview mit Toots Thielemans beendet
das Buch, das auch mit weiteren praktischen Informationen in Form thematisch
sortierter Bibliographie und Diskographie aufwartet. Allerdings nur
für Musiker mit guten englischen Sprachkenntnissen empfehlenswert.
Auch die CD lebt von englischsprachiger Info zu gezielten Themenbereichen
und erfordert hohe Aufmerksamkeit, um sich parallel dazu im Buch bei
den besprochenen Beispielen zurechtzufinden.
Eckart
Vogel: KinderStundenStücke (Klassenmusizieren für Einsteiger
in den Schulklassen 3 bis 6), Fidula, 120 Seiten, mit CD (77 Min.), Euro
24,80
Wieder eine wunderbare Idee zur Gruppenarbeit (das Heft „SwingStundenStücke“
wurde an dieser Stelle bereits vorgestellt). 40 Spielstücke (20
Latin, 20 Swing) und zusätzlich mehr als 50 Seiten umfangreiche
„Ideenkiste“ bieten äußerst ergiebiges Material
für alle, die in Grundschule, Orientierungsstufe, Vorschulklassen
oder Sonderschule, aber auch in der Erwachsenenbildung oder Seniorenbetreuung
musikalisch mit viel Spaß in kürzester Zeit etwas erarbeiten
möchten. Jedes Stück ist – selbst wenn Einstudierende
oder Musizierende keine oder nur geringe Vorkenntnisse haben –
innerhalb einer Schulstunde zu bewältigen! Instrumente sind nach
den individuellen Gegebenheiten frei wählbar. Die Stücke (von
denen jedes seine eigene musikalische Idee vorstellt) sind jeweils von
Nr. 1-20 im Schwierigkeitsgrad ansteigend. So lässt sich gezielt
wählen. Jedes Stück beinhaltet einen kurzen Notentext, außerdem
eine praktische, gut verständliche Erklärung und jeweils einen
Textvorschlag zum leichten Einstudieren des Rhythmus. Dem erfahrenen
Pädagogen Eckart Vogel ist hier wieder ein Werk gelungen, das ganz
wichtige Aspekte vereint: Musik und Kreativität, Vergnügen,
Einbeziehung aller unabhängig von ihren Vorkenntnissen in ein schnell
erreichbares musikalisches Ziel. Die CD mit allen Stücken dient
dankenswerterweise als zusätzliche Hilfe für die Lehrer, indem
sie vom ersten Ton an die Entwicklungsmöglichkeit jedes Titels
aufzeigt.
New
Woman Jazz Collection, Wise Publications (Bosworth), 128 Seiten, ca. Euro
22,-
22 Jazz-Songs für PVG transkribiert. Stilistisch breit gefächert,
denn die Titel kennt man von Interpretinnen wie Natalie Cole, Norah
Jones, Silje Nergaard, Katie Melua, Roberta Flack, Diana Krall, Peggy
Lee, Billie Holiday, Jane Monheit, Alison Moyet und anderen. Für
Fortgeschrittene, die sich selber begleiten können, für Klavierspieler,
die sich mit einer Sängerin zusammentun oder für alle, die
aus den vorhandenen Kapazitäten eine Gruppe bilden möchten/können.
Die teils kniffligen Klaviersätze bieten ausreichend Möglichkeit,
sich technisch/harmonisch intensiv mit der Musik zu beschäftigen.
Bitte nicht verzagen, wenn Ihnen das Original bereits vertraut ist und
Ihr Ergebnis irgendwie anders klingt. Der Weg ist das Ziel.
Monika Krämer
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