Anzeige |
|
|
Anzeige |
|
„Well known German Bass Terminator“ wurde er schon genannt, das Urgestein des groovenden Jazz-E-Basses: Wolfgang Schmid, geboren 1948 in Stuttgart, seit 1972 in München zu Hause.Dort leitete er gerade zum 25-jährigen Jubiläum der Unterfahrt eine Super-Jamsession mit Star-Gästen und „Special Kick“. Am Mittwoch, den 28. Mai bei den Schorndorfer Gitarrentagen im Club Manufaktur ist die Band wieder live zu hören. Vielleicht auch mit dem neuesten Stück von das Schmid. Der Angriff der US-Truppen auf den Irak hat ihn Anfang April dazu veranlasst, das gut 15-minütige Werk „Mc Oskars“ presents: „Shame On You Mr. Bush“ zu schreiben, im Alleingang auf verschiedenen Instrumenten einzuspielen und als CD zu produzieren. Als Text-Grundlage hat er dafür die Stellungnahme des Filmregisseurs und Autors von „Stupid White Men“ Michael Moore bei der Oscar-Verleihung gesampelt.
Mit 11 lernte er Gitarre, mit 13 auch Bass. Als Gitarrist seiner Rockband „The Dynamites!“ war er es leid, dem Bassisten zu zeigen, was er spielen solle. Da machte er es selber und blieb beim E-Bass, den er etwa 1972 bis 1977 in Klaus Doldingers Passport und bis heute auf über 300 LPs und CDs spielte. Sein Sound ist auch aus der Titelmelodie des „Tatort“ geläufig. Zwischendurch absolvierte er eine Ausbildung zum Toningenieur im Studio von Horst Jankowski. Seit 1978 widmete er sich vorrangig eigenen Projekten. Er gewann mehrere Polls, die Deutsche Phonakademie zeichnete ihn als „Künstler des Jahres“ aus, in den USA wurde er zum „Bass Player of the year“ gekürt. Seit 1996 spielt er mit Gitarrist Bill Bickford und Schlagzeuger Billy Cobham im Trio „Paradox“. „Ich wollte nach sechs Jahren mit ‚Paradox‘ erst mal eine Pause damit machen und mein eigenes Ding weiter ausbauen und was Neues basteln. Marco Minnemann war schon 95/96 bei ‚Kick‘ und hat dann fünf Jahre Popstar bei ,H-Blockx‘ gespielt.“ Jetzt sitzt er wieder am Schlagzeug der Rockjazz-Band „Wolfgang Schmid’s Kick“, die es seit 1987 in verschiedenen Besetzungen gibt. Die neueste formte Schmid 2002 als „Special Kick“. Im November legte sie ihre gleichnamige CD vor, die inzwischen in 15 Ländern veröffentlicht ist. Erstmals spielt Kick hier mit zwei Bläsern, Trompeter Joo Kraus und Saxophonist Libor Shima. An der Gitarre ist wie fast immer Peter Wölpl. Mit Libor Shima hat Schmid nun auch einen Mitspieler aus der alten Heimat, die eine entscheidende Rolle bei der Entstehung der Band gespielt hat: „Stuttgart hat einen hervorragenden Fundus an Musikern. Talente haben dort mehr Zeit zu reifen. An der Musikhochschule gibt es eine Verbindung zwischen Jazz und Klassik. Und es gibt einen einmaligen kleinen Club, „Rogers Kiste“, in dem fast jeden Abend lokale Bands spielen. Und die ganzen Talente haben da eine Möglichkeit, etwas auszuprobieren und vor ganz normalem Jazzclub-Publikum auch aufzuführen. Es gibt dort eine richtig rege, unverbrauchte kreative Szene.“ 2001 war Schmid sehr oft in diesem Club. Eines Abends hörte er eine Band mit drei Bläsern, die ihre Soli über einen einfachen, swingenden Blues spielten. Und plötzlich erzählt da einer eine Geschichte auf seinem Instrument und ich wurde immer wacher. Es war einfach ungehört, wie der spielte. Der war Libor Shima. Er hat mit Klarinette angefangen, auf dem Fagott „Jugend musiziert“ gewonnen und spielt seit vier Jahren Saxophon. Bei einer der Sessions in Stuttgart war auch Joo Kraus aus Ulm dabei. Als die Band stand, hat Schmid alle Stücke der neuen CD gezielt
für die Musiker komponiert und arrangiert. Das war im Falle von
Libor besonders wichtig, weil Wolfgang noch nie für Fagott geschrieben
hatte. Nach Auftritten in Deutschland im Herbst und Winter sind jetzt Konzerte in Europa und Südafrika in der Vorplanung. Dieser ganz spezielle Kick wird also wohl noch länger wirken. Godehard Lutz Service
|
|