Anzeige |
|
|
Anzeige |
|
Professor Joe Viera war begeistert: „Diese Sendezeit ist sensationell“. Der künstlerische Leiter der Burghausener Jazzwoche war hocherfreut darüber, dass Jazz im Fernsehen auch vor Mitternacht stattfinden kann. Denn BR-alpha hat mit „Jazz oder nie!“ seit 2001 einen festen Sendeplatz etabliert, der jeden zweiten Sonntag um 21.30 Uhr die Jazzfreunde bereits zur Prime-Time mit ihrer Lieblingsmusik erfreut. Als Bildungskanal bietet BR-alpha seinen Zuschauern nicht nur ein breites Spektrum an Bildung, Information und Service, sondern auch Religion, Philosophie, Literatur, Kunst und Musik. Bei „Jazz oder nie!“ werden überwiegend Konzerte aus den Internationalen Jazzwochen Burghausen und dem Münchener Festival „jazz lines“ gezeigt. So wurden die Zuschauer bisher schon von Altmeister Dave Brubeck begeistert und auch unsere „Old Friends“ durften nicht fehlen. Nicht nur, dass heute jeder der Grandseigneurs längst lange Lexikoneinträge über sich lesen kann, die Jahrzehnte der Erfahrung ließen auch eine musikalische Souveränität reifen, die der Zuhörer als puren Spielspaß bei der Interpretation eigener Kompositionen erleben darf. Auch das „Carla Bley Trio“ stellte wieder unter Beweis, dass sie es perfekt beherrschen, Komplexität und Einfachheit zu verbinden und gewagte Tonsprünge (wie von Duke Ellington oder Thelonious Monk erdacht) in scheinbar simple Song-Strukturen zu betten. Das bietet natürlich Spielraum für die Improvisationen ihrer kompetenten Partner, E-Bassist Steve Swallow und Saxophonist Andy Sheppard. Der Trompeter Paolo Frescu, ein Meister des schlanken, eleganten Trompetentons faszinierte ebenso wie der libanesische Lauten – und Wortvirtuose Rabih Abou-Khalil, der die Verführungskraft der Melodien seiner Heimat geschmeidig mit Jazzelementen verband. Man sieht und hört, auch „Grenzgänger“ des Jazz werden entsprechend gewürdigt. So wie Bobby McFerrin, inzwischen ebenfalls bekannt als Gesangssolist ohne jegliche Instrumentalbegleitung, der wieder eine Show präsentierte, die mit spontanen Improvisationen und interessanten Überraschungsgästen jeden Zuschauer und – hörer in seinen Bann zog. Dass Jazz auch ziemlich komische und schon fast bizarre Seiten haben kann, bewies Erika Stucky: Entertainment, Avantgarde-Jazz und Popmusik, durchsetzt mit theatralischen Ausdrucksformen und Super-8 Projektionen, dargeboten in einem Kauderwelsch aus heißkartoffeligem Amerikanisch und deftigem Walliserisch. Da sich Jazz nur durch die perfekte Beherrschung der Instrumente zu einem wahren Ohren – und Augenschmaus entfalten kann, widmet BR-alpha bei „Jazz oder nie!“ auch einigen Instrumenten mehrere Sendungen. Django Reinhard trug entscheidend dazu bei, dass der Gitarre in der Jazzmusik ein fester Platz als Soloinstrument verschafft wurde. Denn er prägte durch seine von einem Brandunfall verletzte linke Hand einen ganz neuen Gitarrenstil im Jazz und wurde dadurch für viele Generationen von Jazzgitarristen zum Vorbild. Die zwölfteilige Reihe „-g-“ (Gitarre) von „Jazz oder nie!“ aus dem Jahr 2001 führte deswegen Django Reinhardt an, gefolgt etwa von John Mclaughlin, Jim Hall, Barney Kessel und Charlie Byrd. Aber auch 2003 wird wieder ein Instrument ins Rampenlicht gerückt: Das Saxophon. Ab dem 04. Mai 2003 wird um 21.30 in „Jazz oder nie!“ immer 14-tägig die Reihe „Saxophonstars“ präsentieren. Freuen kann man sich unter anderem auf Randy und Michael Brecker, die in den 70ern zu den gefragtesten Musikern der New Yorker Szene gehörten und auf das Sonny Rollins Quintett, das mit seinen markig-knarzigen Attacken der 50er und 60er Jahre nicht nur der älteren Generation von Fans auch heute noch Schauer über den Rücken rieseln lässt. Und voraussichtlich ab 10. August 2003 werden 14-tägig die Konzerte der Internationalen Jazzwoche Burghausen ausgestrahlt. Die diesjährige Besonderheit: Während der Aufzeichnungen im Mai 2003 wurde auch eine DVD produziert. Burghausen 2003, das heißt Charlie Haden und Pat Metheny werden
ihre Soundlandschaften von beeindruckender Intensität präsentieren,
ein intimer musikalischer Dialog zwischen zwei Ausnahme-Künstlern. Auch das „Brandford Marsalis Quartet“ wird mit fantastischem Neo-Bop das Publikum elektrisieren und beswingen. Branfords Saxophon ist temperamentvoll, manchmal mitreißend entfesselt, immer grandios. Und zudem hervorragend begleitet und akzentuiert von seinen ausgezeichneten Sidemen. Ein echter Jazz-Leckerbissen! „ Jazz oder nie!“ jeden zweiten Sonntag um 21.30 Uhr auf BR-alpha ist ein kulturelles Schmankerl, das uns ahnen lässt, warum Dieter Schwanitz sagte: „hätte Kultur einen Namen, würde sie Bildung heißen“. |
|