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Jazz ist nur etwas für Erwachsene? Weit gefehlt! Dass diese eigenwilligen Tonfolgen durchaus auch Teens zu begeistern vermögen, zeigten die Preisträger des 4. Hamburger. Landeswettbewerbs „Jugend jazzt“ während ihres gemeinsamen Konzerts mit der Big-Band des NDR im Forum der Hochschule für Musik und Theater. Vom Latino Son über Swing und soulähnlichen Balladen bis zum fetzigen Mainstream-Cooljazz und Hard Bop entlockten sie ihren Instrumenten und Stimmen alles, was das Herz eingefleischter Jazzfans begehrt und das in einer Qualität, dass selbst die gestandenen Profis des Norddeutschen Rundfunks staunten.
Besonders begeistert waren die Hamburger von den Rhythmen und Improvisationskünsten der Jungs von „Latin Samplin“ aus Kolumbien. Die fünf Energiebündel, alles Absolventen der Deutschen Schule in Kolumbien, die am liebsten in Deutschland Jazz studieren würden, nehmen mit einem eigenen Son- und Salsa-Kompositionen am Wettbewerb teil. Schräge, aber dennoch filigrane Gitarrenriffs wechselten mit kraftvoll-dynamischen Pianoeskapaden und energiegeladenen Rhythmusvariationen. Das Publikum staunte nicht schlecht, als bei „Slidin Home“ die gesamte Rhythmusgruppe der NDR Big-Band plötzlich, während des Stücks, mit den Kolumbianern die Plätze tauschten und die südamerikanischen Temperamentsbolzen mit einem Mal die Solos spielten, die eigentlich den Musikern der NDR-Bigband zugedacht waren. Damit das mit dem Studium auch klappt, suchen die Jungs noch eine Wohnung in Hamburg. Aneta Barcik und Kathi Mohr setzten mit ihren Stimmen gekonnte Kontrapunkte zum Instrumentaljazz des Abends. Während Kathi Mohr unterstützt vom Trompeter Rainer Winterschladen und der NDR Big-Band bei „Peaces of dreams“ vor allem mit gefühlvoll gesungenen Harmonien brillierte, glänzte Aneta Barcik bei Chick Corea’s „Spain“ vor allem mit fetzigen Jam-Koloraturen à la Ella Fitzgerald. Als hätten sie das Duett schon, jahrelang gesungen präsentierten sich Aneta Barcik und Kathi Mohr bei „Summertime“ von George Gershwin. Absolut bühnenreif hielten sie in dem Stück Balance zwischen Lebensfreude und der bitteren Süße einsetzender Herbst-Melancholie der US-amerikanischer Südstaaten, die Gershwin mit diesem Stück beschreibt. „Ich denke, wir werden in der Jazz-Szene noch viel mehr von diesen beiden jungen Damen hören“, lobte Dieter Glawischnig, Leiter der NDR Big-Band. Silke Hamkens
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