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Wie ein kräftiger Koffein-Stoß wirkt diese Mischung aus Jazz, Funk und Groove. Mo’ Blow verbinden markante Saxophon-Hooklines, satte Bässe, präzise federndes Schlagzeug und vitale Fender Rhodes. Die Folge: unbezähmbarer Bewegungsdrang. Das Quartett um den Berliner Saxophonisten Felix F. Falk hat seine energiegeladenen Klänge nun auf das Album „For those about to Funk“ gebannt. Schirmherr, Produzent und Gastmusiker des Projekts ist Nils Landgren. Für Mo’ Blow bedeutet das einen Ritterschlag, führt doch der schwedische Posaunist mit seiner Funk Unit seit fast 20 Jahren die europäische Jazzfunk-Riege an. Wir gehen als Band schon seit langem unseren ganz eigenen Weg. Dabei wuchs die Idee, einmal intensiver mit einem anderen Musiker zusammen zu arbeiten und uns von ihm inspirieren zu lassen“, erinnert sich Felix F. Falk an die Anfänge dieses Projekts. „Nils Landgren war dann der einzige Musiker, auf den wir uns alle einigen konnten.“ Bis dahin hatte Falk noch keine persönliche Bekanntschaft mit Landgren gemacht. Also drückte er ihm bei einer Begegnung in Berlin einfach ein paar Aufnahmen in die Hand; danach war eine ganze Weile Funkstille. „Erst drei Monate später kam eine Mail von Nils: Tut mir leid, ich hatte Eure Unterlagen verlegt. Eure Musik finde ich cool. Was schwebt Euch vor?“, erzählt Falk. „Da waren wir baff.“ Ummittelbar nach dem Berliner Jazzfest – obwohl das für Landgren als Künstlerischen Leiter eine stressige Angelegenheit ist – ging es ins Tonstudio. Das Album „For those about to Funk“ erscheint nun auf Landgrens Heimatlabel ACT, in der prestigeträchtigen Nachwuchs-Reihe „young german jazz“. „Mit den Aufnahmen ist es uns gelungen, die Energie unseres Live-Spiels einzufangen“, sagt Felix F. Falk. „Diese Energie, die Stimmung und den Sound haben wir erst nach und nach gefunden; durch viel Experimentieren, Testaufnahmen in diversen Studios und auch dank Nils’ wertvoller Erfahrung.“ Nils Landgren griff selbst zur Posaune und lud auf Bitte der Band zudem zwei weitere Mitglieder seiner Funk Unit als Gastmusiker ein: den Flötisten Magnus Lindgren und den Sänger Magnum Coltrane Price, der in „Along came Mag“ einen Rap über das musikalische Credo von Mo’ Blow – das ließe sich sinngemäß als „entspannte Coolness“ zusammenfassen – improvisiert. Außerdem war der Gitarrist Torsten Goods mit von der Partie, der beispielsweise in dem rasenden, mit Wah-Wah-Effekten des Saxophons verfremdeten „Mac Tough“ seine Finger übers Griffbrett fliegen lässt. Und schließlich wird der Sound der Band auch durch ein Didgeridoo aus Felix F. Falks beständig anwachsender Instrumentensammlung erweitert. In dem Stück „Mo’bilé“ etwa spinnt der Musiker damit einen geradezu psychodelisch anmutenden Schleier. Schritt für Schritt ist die Band in den vergangenen Jahren gereift. „Früher standen mein persönlicher Sound und meine Kompositionen im Vordergrund“, erklärt Felix F. Falk. „Inzwischen haben wir unseren ganz eigenen, runden Band-Sound, der sich bei den vielen Konzerten über die Jahre entwickelt hat.“ Angesichts dieser steten Entwicklung ließ öffentliche Anerkennung nicht lange auf sich warten: Beim Berliner Jazz & Blues Award 2008 erhielten Mo’ Blow sowohl den Jury- als auch den Kritikerpreis. Vorläufer von Mo’ Blow ist die Band Sahnefunk, die Felix F. Falk 2002 während eines Studienaufenthaltes im englischen Liverpool gründete. Zurück in Berlin, begeisterte er den Bassisten Tobias Fleischer, der ebenfalls in Liverpool, an Paul Mc Cartneys Institute For Performing Arts, studiert hatte, für das Projekt. Hinzu stießen der Schlagzeuger André Seidel und Matti Klein an Fender Rhodes.
Zugleich erinnert die gegen Beat verschobene Saxophonmelodie an das typische Zickzacklaufen des Tierchens. Und das von Landgrens Posaune aufgerauhte „Volkman’s Van“ haben die Musiker ihrem Tourfahrer Volker und seinem Bus gewidmet. Der sei inzwischen quasi zum fünften Bandmitglied geworden und habe sich diesen Song über zehntausende Kilometer wirklich redlich verdient, so Falk. Mo’ Blows Expertise für treibende Grooves hat sich übrigens schon außerhalb der Jazzszene herumgesprochen. Herbert Grönemeyer bestellte bei Felix F. Falk und Matti Klein die Bläsersätze für sein letztes Album. Als Saxophonist begleitete ihn Falk dann sogar auf dessen Tour. Mit Grönemeyer vor 60.000 Menschen im Berliner Olypiastadion – das war schon eine tolle Erfahrung. Noch mehr freut sich Falk jetzt aber auf die eigene Deutschland-Tour von Mo’ Blow. Antje Rößler CD.Tipp
Tourdaten
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