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„Sieht ja krass aus!“ Spontaner Kommentar angesichts von 16 Musikern auf der Bühne im schnuckeligen Neuburger Jazzkeller. Das Format sprengt fast die Dimension: Maximale Power und filigrane Kunst! Wo hört man schon ein ausgedehntes Solo auf der Tuba oder auf dem klassischen Horn, rasant wie ein ICE? George Gruntz, Grandseigneur des orchestralen europäischen Jazz, nutzt alle Möglichkeiten, alle Klangfarben, den ganzen Umfang der instrumentalen Besetzung seiner außergewöhnlichen Big Band, das ganze Spektrum zwischen Tuba und Flöte, Flügelhorn und Euphonium mit Groove und Kohärenz und jeder Menge Platz für Individualität. Die Arrangements des Baslers sind bei aller ausgeklügelten Präzision und erforderlichen Disziplin ausgelegt auf maximale Freiheit der Solisten, die etlichen Tummelplatz finden, solche auch weidlich zu nutzen, nicht zuletzt Luciani Biondini am Akkordeon. Natürlich hat das Ganze einen europäischen, passagenweise mediterranen Touch, orchestrale Tiefe, konzertanten Anspruch, zugleich einen hohen Groove-Faktor. Wirklich heiße Tutti-Passagen – nie über dem Lautstärkelimit des Kellers! – wechseln mit hochenergetischen Soli, weich schattierte Farbenspiele untermalen lyrische Momente. Welche Überzeugungskraft George Gruntz‘ Name nach wie vor besitzt – immerhin ist der Leader fast 79 Jahre alt – zeigt sich allein in der Tatsache, dass solche Hochkaräter wie Joe Magnarelli an der Trompete, Jeff Stockham an Trompete und Horn, Dave Bargeron an Posaune und Euphonium, Howard Johnson an der Tuba sowie Chris Hunter und Andy Scherrer an den Saxophonen, um nur einige zu nennen, in der Band mitwirken, mit erkennbar hohem Spaß am Spiel, sich nicht zu schade sind für den Satz und im Solo alles geben: Alle für einen! Da ist ein jeder primus inter pares in einer Band, die das Prinzip der Balance von Freiheit und Bindung optimal einzupegeln weiß: His Masters Choice! Big Band Sound vom Feinsten! Tobias Böcker |
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