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Jazzzeitung

2011/03  ::: seite 16

rezensionen

 

Inhalt 2011/03

Inhaltsverzeichnis

STANDARDS

Editorial / break / Nachrichten aus der Jazzszene / kurz, aber wichtig Jazzlexikon: David „Fathead“ Newman Farewell: Schlagzeuger Joe Morello Geschichte: Louis Armstrong – Zum 110. Geburtstag und 40. Todestag no chaser: Das globale Dorf


TITEL - Horizonterweiterung
Jazz im Chor – wie geht denn das?

DOSSIER Festivals im Sommer 2011
Termine, Webadressen und ein Lineup


Berichte

Musik bei der jazzahead // Internationale Jazzwoche Burghausen 2011 // Kurt Weill Fest Dessau // Trondheim Jazzfestival 2011 // Messe jazzahead auf Expansionskurs


Portraits

Le Bang Bang // Johannes Enders // Helge Lien im Gespräch // „mit4spiel5“ // Jazzorchester Regensburg // Jazzkomponist Heiner Schmitz // Julian & Roman Wasserfuhr im Interview


Jazz heute und Education
Ulli Blobel, jazzwerkstatt Berlin-Brandenburg, und das Festival Peitz // Julia Hülsmann und Peter Ortmann für die Bundeskonferenz Jazz auf der Musikmesse // In Münchens alter Jazzheimat starten zwei neue Locations // Abgehört: Zum 40. Todestag von Satchmo
Louis Armstrongs Solo über Ain‘t Misbehavin‘

Rezensionen und mehr im Inhaltsverzeichnis

Scheffners Vinylarchiv

Unter welchen Voraussetzungen ein Musiker oder eine Band erfolgreich ist, dafür gibt es keine logische Erklärung. Gut zu sein allein genügt in jedem Fall nicht. Dazu den Trend der Zeit treffen, kann hilfreich sein, ist aber auch keine Garantie. Es sind immer eine Portion Glück und eine gute Vermarktung nötig. Ich möchte Ihnen heute eine LP vorstellen, bei deren Produktion alles richtig gemacht wurde und die trotzdem nur Insidern bekannt blieb und dann vergessen wurde.

The Three Souls: Soul Sounds

Sonny Cox (as); Ken Prince (org); Robert Shy (dr), auf vier Titeln kommen noch Gerald Sims (g) und Louis Satterfield (el-b) dazu, aufgenommen 1965, als die Hammond B3 den Soul-Jazz eroberte. Es war bereits die zweite LP dieser Gruppe, aber es sollte keine weitere folgen.

Die Platte beginnt mit einem funkigen Titel (You‘re No Good), und Sonny Cox stellt sich mit seinem strahlenden und bluesigen Ton als ein Meister seines Instrumentes vor. Die darauffolgende Ballade von Randy Newman (I Don‘t Want To Hear Any More) legt bereits das Konzept des Albums fest, das sich durch alle Stücke zieht. Das Alt-Saxophon dominiert, aber auch Orgel und Gitarre haben ihre Solos. Big Jim ist die einzige (gemeinsame) Eigenkomposition von Cox und Prince, was für die Uneitelkeit der Musiker spricht. Heutige Produktionen enthalten ja fast nur noch „eigene“ Stücke. Von den weiteren Titeln der LP sind jeweils zwei von Burt Bacharach (Walk On By und A House Is Not A Home) und Wayne Shorter (Black Nile und Armageddon). Dazu kommen noch je einmal Stan Getz (Dear Old Stockholm) und Kenny Burrell (Chitlins Con Carne). Eine sehr gelungene Session mit einem Alt-Saxophonisten, den man ohne weiteres mit Hank Crawford gleichsetzten kann. Die anderen Musiker der Band sind, auch wenn sie sich etwas zurücknehmen, absolut gleichwertig. Die Musik ist auch nach 45 Jahren spannend und ein Hörgenuss. Die Platte findet man gelegentlich bei Ebay USA, sie ist aber immer ziemlich teuer und oft nicht in gutem Zustand. Wenigstens ist sie in Japan 1997 als CD erschienen, aber jetzt auch nur noch sehr schwer zu finden.

Sonny Cox nahm unter seinem Namen noch eine dritte LP auf. Diesmal in größerer Besetzung und unter der Leitung des versierten Arrangeurs Richard Evans. Ende der 1960er-Jahre folgte dann noch eine Single, die aber offensichtlich speziell für die Juke Box produziert wurde. Auch soll er in diversen Soul- und Funk-Produktionen als (namenloser) Studio­musiker mitgewirkt haben. Danach taucht sein Name in der Jazz-Szene nicht mehr auf. Er wurde Basketball-Trainer an der „Martin-Luther-King-Highschool“ in Chicago und als solcher einer der erfolgreichsten der USA.

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