Martin Hufner, taktlos
das Musikmagazin des Bayerischen Rundfunks und der nmz
Kayaan: Wednesday (NationB)
Arabischer Jazzrap. Drei palästinensische
Rapper treffen auf Jazzmusiker aus der Schweiz. Heraus kommt allerdings
kein lila-schokoladiger Sozialgesang, sondern eine buntfarbige Verschmelzung
von Kulturen, die sich groovend heftig durchdringen; nie sich anbiedernd,
sondern durchaus eine neue musikalische Situation begründend. Keine „Weltmusik“,
sondern Musik, die Welten erschafft.
Roland Spiegel, BR
Wolfgang Muthspiel/Andy Scherrer/Larry
Grenadier: Drumfree (Material Records MRE033-2)
Kein Schlagzeug nirgends, aber ganz viel Puls – und fesselnde
melodische Entwicklungen. Hier hört man hochklassige Jazz-Kammermusik
für Gitarre, Saxophon und Bass, die in der Luft zwischen den Tönen
enormen Swing entfaltet. Feinste musikalische Kommunikation findet
in den lyrischen Kompositionen des österreichischen Gitarristen
statt.
Bert Noglik, MDR
Archie Shepp/Joachim Kühn: Wo!Man
(Arch 1102/harmonia
mundi)
Archie Shepp zählte bereits in den 60ern zu den Idolen des seinerzeit
in Leipzig, hinter dem Eisernen Vorhang aufwachsenden Joachim Kühn.
Das im November vergangenen Jahres im Duo mit Archie Shepp eingespielte
Album strahlt Reife, Klarheit und tiefe Emotionalität aus. Die beiden
improvisieren kongenial über eigene Stücke und klassische Kompositionen
des Jazz wie Ellingtons „Sophisticated Lady“ und Colemans „Lonely
Woman“.
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