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„Alle, die diese Lokalität zu dem gemacht haben, was sie heute ist, wurden eingeladen mitzuteilen, warum ihr erster Besuch nicht der letzte blieb.“ Aus dem ungewöhnlichen Aushang im „Metronom“, besagter „Lokalität“, den der Herausgeber Roland Reischl einleitend zitiert, wurde ein sympathisches Büchlein mit 75 Beiträgen und 200 Fotos auf 120 Seiten. Sie alle kommen zu Wort, Macher wie Gäste. Deren 65 Beiträge belegen eine erstaunliche Bandbreite. Zum Jubiläum ist auch Grundsätzliches zu lesen. Im Geleitwort macht Hans-Jürgen von Osterhausen mit dem Metronom-Gründer bekannt, einem gelernten Bäckermeister und Amateurschlagzeuger, wie es heißt, „der an der frühen Jazzentwicklung Kölns seit den 50er-Jahren erheblichen Anteil hatte.“ Selbstredend wird in einem Buch über eine Jazz-Kneipe auch die einschlägige Szene vorgestellt. Sie ist, für Köln ganz beachtlich, karnevalfreie Zone und besticht durch ihren Wohlfühlfaktor. Diese Szene vergleicht Aribert Reimann mit einem Dorf, wo man sich heimisch fühlt. Zur entspannten Atmosphäre trägt der Jazz schließlich bei. Die Musik im Metronom, „dem bestbesuchten Jazzspielort Kölns“, entspringt den „Big Five der Playlist“, Miles, Trane, Cannonball, Evans und Morgan, wie Karsten Mützelfeldt feststellt. Der Jazz, könnte die Bilanz dieses Bandes lauten, ist „keine Geschmacksfrage, sondern eine Frage der Haltung und Leidenschaft“. Dies spiegelt sich im Buch wider, das das vierzigjährige Bestehen eines besonderen Jazz-Lokals nicht nur feiert, sondern hinterfragt. Reiner Kobe |
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