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Die 27. Ausgabe des traditionsreichen norditalienischen Festivals wird dieses Jahr nicht mehr Anfang Juni, sondern vom 26. Juni bis 5. Juli stattfinden. Die neue kulturtouristische Ausrichtung vertrug sich nicht mit den Wetterkapriolen im Frühsommer – schließlich finden viele Konzerte „am Berg“, an öffentlichen Plätzen oder in Weinhöfen statt. An der Dauer des Festivals, der Zahl der mitwirkenden Musiker und der hohen Qualität des Gebotenen wird sich aber nichts ändern.
Die Eröffnungskonzerte gestalten dieses Jahr der italienische Pianist Stefano Bollani und seine Freunde in diversen Besetzungen im Stadttheater Bozen, darunter das Duo von Bollani und dem virtuosen brasilianischen Mandolinenspieler Hamilton de Holanda, das erstmals zu hören sein wird. Gefeiert wird am Eröffnungsabend auch im gegenüberliegenden Kapuzinergarten mit einer Weinverkostung der Vereinigung der freien Weinbauern Südtirol: Jazz und Wein gehen auch dieses Jahr wieder eine enge Vereinigung in Bozen ein, denn einige Weingüter stellen wieder Konzertlocations mit dem gewissen Etwas. Stand 2008 die Gitarre im Zentrum des Geschehens, so geht es dieses Jahr in Bozen ums Klavier: neben Bollani in verschiedenen Formationen gastiert Uri Caine im Rahmen von „Jazz and Wine“ mit einem Soloprogramm auf den Kränzelhof in Tscherms und der junge italienische Pianist Alessandro Lanzoni spielt in der Serie „Jazz in the Mountains“ mit seinem Trio auf dem Messnerhof. Im Stadtheater konzertiert Brad Mehldau, der sich ähnlich wie Bollani auf klassische Anschlagskultur bezieht, aber doch für ein ganz anderes pianistisches Konzept steht. Ebenfalls im Theater zu Gast sind Paolo Fresu, Uri Caine und das Alborana String Quartet – auch hier begegnen sich Klassik und Jazz auf unkonventionelle Weise. Das Südtirol Jazzfestival gliedert sich in mehrere Bereiche: die „Main Stages“ etwa mit den Highlights des Festivals, oder „Jazz and Wine“ mit Konzerten auf Weinhöfen, darunter der Thurnhof in Haslach sowie der Messnerhof in St. Peter oberhalb von Bozen. Auch der Kränzelhof in Tscherms mit seinem fantastischen Labyrinth-Garten wird wieder Ort eines Konzertes sein. Zum ersten Mal wird ein Hof in Kaltern mit dabei sein. „Jazz in the Mountains“ weitet sich 2009 aus: neben der Emilio Comici Hütte am Fuße des Langkofels in Gröden gibt es Konzerte auf der Felturner Hütte am Rittnerhorn sowie dem Vigilius Mountain Resort und der Tuffalm in Völs am Schlern. Zielt man mit den genannten Locations Kategorien auf ein Kennerpublikum, so will man mit „Jazz in the City“ in den Städten, Plätzen und Straßen guten Jazz fürs Gelegenheitspublikum bieten. Wieder ist die gesamte Provinz Südtirol ins Programm eingebunden, in Meran spielt etwa das Rebecca Bakken Trio, in Sterzing das Quintett von Hamilton de Holanda. Eine Premiere wird das Duo des Trompeters Paolo Fresu und des Gitarristen Wolfgang Muthspiel im Hotel Laurin sein. Hier wird eine Idee deutlich, die das Festival mitprägt: man möchte Italien stärker mit dem deutschsprachigen Raum verbinden. Zwei Projekte unter dem Motto „Freiheit“ im Studiotheater verweisen auf die politischen Implikationen der zwei Kulturen, die Südtirol seit Beginn des 20. Jahrhunderts prägen. Mit „Heroes 09“ beziehen sich Südtiroler Jazzer mit dem Komponisten Michi Lösch und dem amerikanischen Trompeter Steven Bernstein auf das zweihundertjährige Jubiläum des Südtiroler Freiheitskämpfers Andreas Hofer, das dieses Jahr begangen wird. Junge italienische Nachwuchsmusiker unter Giovanni Guidi bestreiten das zweite Projekt „The Unknown Rebel“, das den unbekannten Freiheitskämpfern in der Welt gewidmet ist – praktizierte kulturelle Vielfalt, wie sie für Südtirol heute eine Selbstverständlichkeit ist. 27. Südtirol Jazzfestival Bozen: |
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