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Ein großer Tisch im Restaurant Leerer Beutel Regensburg fest in der Hand von einem guten Dutzend junger Musiker: Zufrieden lehnt sich Solotrompeter Jörg Engels zurück: „Das war heute das beste Jazzkonzert auf dieser Seite des Atlantiks!“ Nur im ersten Moment klingt das großspurig und selbstgefällig: wenn man weiß, was das Jazz Orchester Regensburg an diesem zweiten Weihnachtsfeiertag für ein anspruchsvolles Programm bewältig hat, dann muss man Engels einfach recht geben.
Bandleader Ed Partyka hatte mit seinen Musikern einen exzellenten Abend „Greetings from New York“ mit Kompositionen und Arrangements von Thad Jones, Mel Lewis, Bob Brookmeyer, Jim McNeely und Maria Schneider gegeben. Partyka, der selber in diesem künstlerischen Ambiente groß geworden ist, weiß, welche Preziosen er mit seiner Band im Programm hat, wenn er das wegen seiner Schwierigkeit eher selten gespielte „Cherry Juice“ von Thad Jones ankündigt. Oder sich mit seinem Orchester mit nur einer Probe auf eine komplexe Brookmeyer-Suite einlässt, die dieser fürs Thad Jones/Mel Lewis Orchestra komponiert hatte. Das Jazz Orchester Regensburg ist eine klassische besetzte Big Band, die weit entfernt von den üblichen Swing- und Entertainment-Klischees agiert: allein schon die stilistische Konzeption der Konzertabende zeigt, was diese Band von anderen unterscheidet. „Greetings from New York“ bot modernen Jazz für große Besetzung, das „New German Songbook“ (15.2., Regensburg) ist ein entschlossener Schritt in Richtung zeitgenössischer Jazz deutscher Herkunft und mit einem „Tribute to Duke Ellington“ (13.4.) zeigt das Orchester, dass es auch die Wurzeln des Big Band Jazz kennt und beherrscht. Das Jazz Orchester Regensburg/Volvo Big Band – so der komplette Namen des vielversprechenden jungen Ensembles – zählt mit dem Andromeda Mega Express Orchestra oder dem European Youth Jazz Orchestra unter Nils Klein zu den vielversprechenden Newcomern unter den großen Jazzensembles. Andreas Kolb |
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