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Stefan Berker gründete seine erste Ich-AG, als die SPD noch mit Helmut Kohl im erbitterten Clinch um seine angeblich verantwortungslose Sozialpolitik lag. Bekanntermaßen änderten sich die Zeiten und heute darf sich Stefan Berker getrost als Trendsetter betrachten. Als Student der Volkswirtschaftlehre absolvierte er in seiner Freizeit einen Fernkurs für Jazz bei Joe Haider und ließ sich von dessen didaktischem Konzept faszinieren. Schließlich übernahm er die Leitung Haiders Fernkurse und gründete die Jazzschule Berlin. Berker absolvierte ergänzend ein Jazzstudium an der Hanns Eisler Hochschule Berlin und verfasste zeitgleich das erste Buch seines eigenen Fernkurs-Systems. Es erschienen Nachfolge-Bände und nun als vorläufig aktuellste Entwicklung eine Playalong-Serie für Tunesday Records. Deutschen Musikschülern steht beim Jazzeinstieg von zu Hause aus eigentlich nichts mehr im Wege... Den Erfolg seines kleinen Jazz-Unternehmens zieht Stefan Berker einerseits aus der bedächtigen und stetigen Weiterentwicklung der klaren Ausgangsidee. Die Fernkurse „Jazz Basic“ stehen allzeit im Mittelpunkt seines Interesses. Innerhalb der Jazzschule Berlin ist Berker nach wie vor für deren Weiterentwicklung und Betreuung verantwortlich. Darüber hinaus übernahm Berker gemeinsam mit John Kunkeler 1996 die Leitung der Kunstfabrik Schlot, einem der angesagtesten Jazzclubs der Hauptstadt. Im Schlot probiert Berker viele Session-Konzepte aus, beteiligt sich musikalisch als Pianist und Perkussionist und schafft Räume für Workshop-Konzepte wie Jugendbands, Bigbands, Latin-Ensembles und so weiter. Den anderen Teil des Erfolges machen zielgerichtete Kooperationen aus. Als Ich-AG kann ein Unternehmer bestehen, wenn es sinnvolle Allianzen zur Veredelung und zum Vertrieb seiner Produkte eingeht. Stefan Berker begann diese Kooperationen bei Joe Haider und setzte sie an der Jazzschule Berlin fort. Die dortigen Ausbildungsleiter Claus Rückbeil und Ralf Ruh schreiben für Berker an den Aufbaukurses der Fernkurse mit, die von Notadoro vertrieben werden. Die Musik-CDs zu den Fernkursen werden von Wolfgang Köhler, Siggi Busch und Michael Clifton eingespielt. Wir ahnen: Köhler ist Berkers Musiklehrer an der Hanns Eisler, Busch ein bundesweit bekannter Professor an der Hochschule der Künste Berlin. Übrigens erhalten viele der erwähnten Musiker auch die Chance zu regelmäßigen Jazzserien und Sonderkonzerten im Schlot, insbesondere natürlich mit Gruppen der Jazzschule. Die neuste Entwicklung innerhalb des Gesamtkonzepts ist die Zusammenarbeit mit dem Berliner Musikunternehmer Jörg Sieghart, bislang als Produzent und Studiobesitzer unter dem Namen SIBO bekannt. Sieghart hat nun ein eigenes Label gegründet, um Musiker mit aufwendig produzierten und didaktisch sinnvoll aufgebauten Improvisations-Playbacks zu versorgen. Eine große Rolle spielt der niedrige Kaufpreis von 12 EUR je CD, der sich stark von den amerikanischen Konkurrenzprodukten abheben soll. Für die von Sieghart unter dem Labelnamen Tunesday Records veröffentlichten Jazz-Playbacks zeichnet sich – wie soll es anders sein – Stefan Berker als Herausgeber verantwortlich. Berker erreicht mit neuem Partner und neuem Vertrieb mehr Kunden als zuvor. Eingespielt wurden die Play-Alongs „Jazz Basic für Einsteiger“ und „Jazz Advanced“ unter anderem von Ralf Ruh, diesmal am Schlagzeug. Die Playbacks eigenen sich weitestgehend für alle Instrumente. Albert Weckert
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