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Jazzzeitung
2003/02 ::: seite 2
news
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German-Jazz-Trophy-Preiträger Paul Kuhn auf hoher See
Auf unserem Jazz Festival im Mittelmeer, vom 26. April bis 3. Mai 2003
auf dem Traumschiff BERLIN, spielt eine Woche lang „Paulchen“
Kuhn mit seinem Trio. Auf seinen ausdrücklichen Wunsch haben wir
zusätzlich noch Greetje Kauffeld engagiert. Die Engagements waren
bereits bestätigt, bevor wir von der besonderen Ehrung für Paul
Kuhn durch die Jazzzeitung erfuhren. Sie sehen, wir haben ein Gespür
für die Wünsche unserer Jazzkunden und Jazzfans.
Die Riverboat Jazz Cruise auf der Donau vom 27. September bis 4. Oktober
2002 war ein voller Erfolg. Vom ausgewogenen Musikprogramm waren unsere
Gäste an Bord der A’Rosa Donna begeistert. Die Prague Revival
Swing Band und das Milano Svoboda Quartett in Bratislava, die Boheme Ragtime
Band in Budapest, Axel Zwingenberger (er fuhr extra wegen dieses Auftritts
von Hamburg nach Wien), die neu formierte Mojo Blues Band um Erik Trauner,
das Christian Plattner Quartett, die Storyville Jazzband in Wien und last
but not least das Boogie Duo Vogler und Loidl* vom Wolfgangsee, die von
Krems bis Melk begeisterten unsere Jazzfans an Bord. (* Sie traten auch
bei 30 Jahre Karstadt auf der Theresienhöhe auf.) Die „Hausbands“
an Bord, das war Werner Lener mit seiner New Darktown Jazzband und das
Dizzy Krisch Quartett überzeugten auch die eingefleischtesten Dixieland-Fans.
Keep swingin’ [PS-TOURS GmbH, Peter Seefried]
100 Jahre Bix Beiderbecke
Bix Lives! – unter diesem Motto haben führende Hamburger Jazzmusiker
anlässlich des 100. Geburtstages Bix Beiderbeckes ein Projekt aufgebaut.
Gespielt wird nach Original-Transkriptionen und stilgerechten Bearbeitungen,
das Repertoire umfasst „Gang-“, Goldkette- und Whiteman-Arrangements.
Kontakt: Volker Reckeweg, Tel. 040/27 80 74 84, Fax 040/27 80 74 86.
Neue Jazzreihe in München
Im Jazzkombinat im Club Prager Frühling (ehemalige Babalu-Bar) finden
seit Anfang des Jahres jeden Mittwoch ab 21.00 Uhr Jazzkonzerte statt.
Vorher und nachher legen DJs rare Platten auf. Nähere Infos unter
http://www.jazzkombinat.de
Joe Viera Ehrenmitglied
Anlässlich des 70. Geburtstages von Professor Joe Viera, unter anderem
Dozent in Burghausen und an vielen anderen Ausbildungsstätten in
ganz Deutschland, hat der Jazzclub München e.V. einstimmig beschlossen,
ihn zum Ehrenmitglied zu ernennen. Viera ist auch als Musiker sehr aktiv,
er spielt regelmäßig mit Charly Thomas (Piano), Günther
Hauser (Drums) und Hans Lengfeld (Bass) in der Schwabinger und Freimanner
Jazzszene, etwa im Bistro St. Ursula. Die Jazzzeitung gratuliert ihrem
langjährigen Autor und Unterstützer sowohl zum Geburtstag als
auch zur Ehrung ganz herzlich!
19. Kemptener Jazzfrühling 2003
Das traditionsreiche Festival im Allgäu bietet dieses Jahr vom 26.
April bis 4. Mai wieder eine möglichst große Vielfalt der Spielarten
des Jazz. Zu Gast sind unter anderem Al di Meola, die Barrelhouse Jazz
Band & Gäste, das European Jazz Today Ensemble, die Dutch Swing
College Band & Mrs. Einstein, Masha Bijlsma Band feat. Tony Lakatos,
Anke Helfrich und Lyambiko. Ein umfangreiches Programmbuch erscheint Ende
Februar 2003, Sie erhalten es unter folgender Adresse: Kartenservice Hensler,
Tel. 0831/292 76, Fax 259 30, E-Mail kartenservice.hensler@t-online.de,
http://www.klecks.de
Big Band News
Die Big Band des Südwestrundfunks (SWR) ist zum zweiten Mal für
einen Grammy nominiert. Wie der Sender mitteilte, wurde das Jazzensemble
für die Kategorie des besten Albums eines großen Jazz-Ensembles
(Best Large Jazz Ensemble Album) vorgeschlagen. Mit dem berühmten
Musikpreis gewürdigt werden soll der Longplayer „Slide Hampton
& SWR Big Band: Jazz Matinee“. Er entstand im vergangenen Jahr
nach einem Konzertmitschnitt mit dem amerikanischen Star-Arrangeur und
Posaunisten Hampton aus dem Jahr 1997. Das SWR-Ensemble war bereits 2002
in der Kategorie „Best Instrumental Arrangement“ für
die Bearbeitung eines Duke Ellington-Stückes vorgeschlagen worden.
Die Grammy-Verleihung findet am 23. Februar im New Yorker Madison Square
Garden statt.
Die WDR Big Band Köln ist mit einem der begehrten Jahrespreise der
Deutschen Schallplattenkritik ausgezeichnet worden. Die Auszeichnung für
das Jahr 2002 wurde der Big Band für die gemeinsam mit dem italienischen
Klarinettisten und Komponisten Gianluigi Trovesi produzierte CD Dedalo
zuerkannt. „Präzision und Klangschönheit der WDR Big Band
bestätigen einmal mehr den Weltrang dieses Spitzenorchesters“,
heißt es in der jetzt veröffentlichten Begründung der
Jury. Besonders gewürdigt wurde der Trompeter Markus Stockhausen,
der als Gastsolist „alle Facetten zwischen sakralem Strahl und Slapstick-Humor
ausspielt“. Die CD ist eine Co-Produktion des WDR (Ulrich Kurth)
und ENJA (Matthias Winkelmann).
Bundesverband Jazz gegründet
Auf Einladung der Union Deutscher Jazzmusiker (UDJ) gründete sich
am Mittwoch den 18. Dezember 2002 im Bonner Haus der Kultur der neue „Bundesverband
Jazz“. Gründungsmitglieder sind Waldo Riedl (Deutsche Jazz
Föderation e.V. als Dachverband der Jazzveranstalter), Dr. Peter
Ortmann (Jugendförderprojekte Bundesjugendjazzorchester (BuJazzO)
und Bundesbegegnung „Jugend jazzt“), Dr. Bernd Hoffmann (stellvertretender
Jazzredakteur WDR), Reiner Michalke (Deutsche Sektion des Europe Jazz
Network), Peter Schulze (künstlerischer Leiter JazzFest Berlin),
Dr. Wolfram Knauer (Jazzinstitut Darmstadt) und Dominik Wagner (Union
Deutscher Jazzmusiker e.V.).
Das Gremium versteht sich als zentrale Kommunikationsplattform für
Jazzthemen auf nationaler Ebene. Als übergreifender Zusammenschluss
von Fachorganisationen und -institutionen des Jazz will der Verband vorhandene
Kompetenzen bündeln und als bundesweite kulturpolitische Interessensvertretung
die bestehenden Lücken zwischen den föderalen Strukturen, den
bundesweit tätigen Fachorganisationen und der europäischen Ebene
schließen. Der Bundesverband Jazz ist eine eigenständige, vom
Deutschen Musikrat unabhängige Organisation. „Wir sehen uns
aber nicht in Konkurrenz zum Deutschen Musikrat“, betonte UDJ-Geschäftsführer
Dominik Wagner, „sondern wollen auch dem Musikrat anbieten, das
Potenzial des Bundesverbandes Jazz zu nutzen. Unter anderem wäre
eine enge Zusammenarbeit mit dem Bundesfachausschuss Popularmusik im Deutschen
Musikrat vorstellbar.“ Als Hauptaufgaben des neuen Verbandes sehen
die Gründer die allgemeine kulturpolitische Interessensvertretung
und im Besonderen in der Präsentation des Jazz in Deutschland auf
nationaler und internationaler Ebene durch geeignete Veranstaltungen und
Publikationen; in der Initiierung nachhaltiger musikpädagogischer
Projekte im Bildungsbereich nach dem Vorbild skandinavischer Länder
und in der jazzspezifischen Qualifizierung der Förderstrukturen auf
Landes- und Bundesebene. Als Beispiele für erste Projektanträge
nannte UDJ-Geschäftsführer Dominik Wagner etwa ein Exportbüro
für Jazzer, musikpädagogische Projekte in Schulen und Kindergärten
sowie die Darstellung und Präsentation des Jazz auf nationale und
internationaler Ebene. Die Gründungsmitglieder betrachten den Zusammenschluss
zum neuen „Bundesverband Jazz“ als einen historischen Schritt,
von dem nachhaltige Impulse für das Musikleben in der Bundesrepublik
zu erwarten sind.
jazz-spot
Vor zwanzig Jahren verstarb der amerikanische Pianist Eubie Blake am 12.
Februar in New York. An dem fünf Tage zuvor zu seinem 100. Geburtstag
veranstalteten Konzert, zu dem Musikerlegenden wie Bassist Milt Hinton,
Pianist Dick Hymann und Sängerin Adelaide Hall zusammen gekommen
waren, hatte er auf Grund einer schweren Lungenentzündung bereits
nicht mehr teilnehmen können, was ihn zu dem bedauernden Kommentar
veranlasste: „Wenn ich geahnt hätte, dass ich einmal so alt
werde, hätte ich besser auf mich geachtet.“ Eubie Blake ist
eine Ikone des Ragtime. Wie kein anderer verstand er es, „seine“
Musik mit seinem einfallsreichen Spiel am Leben zu erhalten. Die um 1915
begonnene Zusammenarbeit mit dem Sänger Noble Sissle riss bis zu
dessen Tod im Jahr 1975 nie ganz ab – zuletzt eindrucksvoll dokumentiert
durch die 1968 entstandene Platte „86 Years of Eubie Blake“.
Die Geschichte der beiden Musiker dokumentiert das auf ausführlichen
Interviews beruhende Buch „Reminiscing with Noble Sissle and Eubie
Blake“ (ISBN 081541045X) von Robert Kimball und William Bolcom,
das im Jahr 2000 bei Cooper Square Press erschienen ist. Einen Eindruck
der Ragtime-Legende vermittelt aber auch ein kostenlos im Internet abrufbares
Interview, das mit dem „Charleston Rag“ endet: http://chnm.gmu.edu/courses/magic/saloon/blake.html
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