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Der Pianist und Komponist gründete sein Orchester 1941 zunächst als an Jimmie Lunceford geschulte Tanzband. Obwohl er auch in späteren Jahren immer wieder Sinn für die „leichtere Seite“ des Showbusiness hatte, sind es doch seine ambitionierten Projekte seit 1945, die seinen Ruf begründeten. Mit Hilfe von Arrangeuren wie Rugolo und Johnny Richards wurde er zur dominierenden, umstrittenen Persönlichkeit des Progressive Jazz. In den 40er- und 50er-Jahren wurde er maßlos überschätzt; heute wird er viel zu sehr unterschätzt. Leider ist sein anmaßend wirkender Ehrgeiz, der sich auch in Namensgebungen wie „Concerto To End All Concertos“ widerspiegelt, mit schuld daran. Seine gigantischen Orchester erhielten Etiketten, die ihre umwälzende Kraft unterstreichen sollten wie eben „Progressive Jazz“ und ab 1949 „Innovatios in Modern Music“. Mainstreamiger war der Sound seines Orchesters in den 50ern. Von 1960 bis 1963 leitete er die eigentümlich besetzte, sogenannte „mellophonium band“. Kenton war in der Tat ein Neuerer des Jazz, wenn auch seine Linie kaum Nachfolger gefunden hat. Die Hits des großen Anregers (Artistry in Rhythm, Eager Beaver) bleiben bestehen. Rochen zwar die Besetzungslisten seiner Orchester etwas nach Apartheid, so lesen sich die Namen der Musiker doch wie ein Who’s Who des Cool und West Coast: Zu ihnen gehörten die Altisten Art Pepper, Lee Konitz oder Bud Shank, die Tenoristen Stan Getz, Bob Cooper und Zoot Sims, der Posaunist Frank Rosolino sowie die Shorty Rogers und Maynard Ferguson. Wichtige Komponisten und Arrangeure waren Bob Graettinger, Hank Levy und Bill Russo. Marcus A. Woelfle |
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