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Das Jazz-Quartett als coole Maschine mit romantischem Passepartout: Auf der Bühne stehen neben dem vertrauten Instrumentarium aufgeklappte Laptops, Schnittstellen in virtuelle Räume, die der Tournee-Titel anklingen lässt: „space beat“. Improvisation als Imperialismus, als Raum-Zeit-Eroberungskunst, die auch vor benachbarten Genres und Sinnen nicht Halt macht. „Musik und Visuals aus den Tiefen des Raums“, schwärmt der PR-Text; dann wird das „Spannungsfeld“ dieser orbitalen Erkunder geöffnet und man kann sich als williger Consumer sofort wie in einem Warenhaus aller verfügbaren „angesagten“ Klänge fühlen. Dann aber treten Markus Birkle, zuständig für Gitarren und Geräusche, Markus Kössler („deep basses“), der Trompeter, Keyboarder und „electronix“ Sebastian Studnitzky und Flo Dauner, virtuoser „beats“-Maniac aus alter Jazzer-Dynastie gar nicht so alienmäßig, sondern vergleichsweise irdisch auf die Bühne. Auch der Sound ist nicht „spacig“, sondern eine Mixtur aus Augenblicks-Expression und Schätzen aus dem Archiv („tapes“): keine Musik des Anfangs, sondern eher der vielen, vielen Enden. Diese vier „Spätlinge“ sind unüberhörbar gewitzte Fans, Aficionados, die sich eher einordnen als ausbrechen. Helmut Hein |
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