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Zu einer Musikstadt fehlt München noch einiges. So etwa ein großer, akustisch hervorragender Saal mit circa.2.800 Sitzplätzen, ein kleinerer, akustisch hervorra-gender Saal mit circa.1.600 Sitzplätzen (beide Säle mit veränderbarer Nachhallzeit), eine Rundfunk-Big Band von der Qualität wie die des WDR Köln und des NDR Hamburg und ein großes internationales Jazzfestival in einem entsprechenden Rahmen. Was letzteres betrifft, so kann ich mich noch ganz genau an die Antwort auf meinen diesbezüglichen Vorschlag erinnern, die mir in den 90er-Jahren der damalige Münchner Kulturreferent Siegfried Hummel gab. Er sagte: „Das Münchner Jazzfestival findet in Burghausen statt.“ Ich ging damals ziemlich verwirrt nach Hause. Hatte ich doch bei meinen zahlreichen Zugfahrten nach Burghausen bis dahin immer das deutliche Gefühl gehabt, mindestens 100 Kilometer nach Osten gefahren zu sein. Sicher, es waren furchtbar alte Züge gewesen, die sehr langsam fuhren – heute sind es neue Züge,die sehr langsam fahren –, und da kommt einem leicht alles viel länger vor, als es in Wirklichkeit ist. Aber aus Herrn Hummels Worten musste ich schließen, dass es sich bei Burghausen um einen Stadtteil von München handelte, was mir bis dahin nie aufgefallen war (den Burghausern übrigens auch nicht). Und es hatte auch in den letzten Jahrzehnten keine Eingemeindungen mehr gegeben – oder sollten sich die zuständigen Stellen neuerdings anders entschieden haben? Zu Hause zog ich verschiedene Landkarten zu Rate, aber nirgends fand ich auch nur den geringsten Anhaltspunkt dafür, dass Burghausen zu München gehörte. Ich konnte mir Herrn Hummels Antwort nur so erklären, dass er Burghausen mit Bogenhausen verwechselt hatte. Aber wo gab es da eine Burg? Und wo ein Jazzfestival? Fragen über Fragen. Sätze wie diese vergisst man eben nie! Joe Viera |
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