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Fürstin Gloria von Thurn und Taxis scheint kein wirklicher Jazzfan zu sein, denn ansonsten hätte man sie sicher wenigstens an einem ihrer Fenster zum Schlosshof zu sehen bekommen, aber die Zuhörer an jenem Abend im Juli waren sowieso sicher mehr an einem gut aussehenden Herrn interessiert. Und Deutschlands bester Trompeter Till Brönner enttäuschte seine – vornehmlich weiblichen – Fans auch in dieser viel zu kühlen Sommernacht nicht. Unprätentios und ohne jede Effekthascherei boten er und seine „Band der Bandleader“ (Wolfgang Haffner an den Drums, Dieter Ilg am Bass) in der ersten Hälfte vor der Pause eine Gute-Laune-Mischung aus Nummern der letzten CDs „Oceana“ und „Blue Eyed Soul“. Erst nach dem dritten Stück erhob Brönner auch seine Stimme, stellte seine Mitstreiter vor – auch noch mit von der Partie waren die beiden Schweden Johan Leijonhufvud, Gitarre, und Daniel Karlsson an den Tasteninstrumenten und der Perkussionist Roland Peil aus Deutschland – und sang und spielte anschließend einen seiner Lieblingssongs: Leonard Cohens „In My Secret Life“. In Nizza hätten sie nur 40 Minuten spielen dürfen und waren dafür 24 Stunden unterwegs gewesen, auf der riesigen Bühne im Thurn-und-Taxis-Schloss schienen sich die sechs exzellenten Musiker dann um so wohler zu fühlen, die Spielfreude war ansteckend. Den perfekten Sound zum leider nicht lauen Sommerabend präsentierten Till Brönner und Band dann in der zweiten Häfte, man stellte Brandneues aus dem damals noch unveröffentlichten Bossa-Nova-Album „Rio“ vor. Und siehe da: Brönners Stimme passt wunderbar zum Klang des Portugiesischen. Da kann man dieses Mal nun wirklich nicht meckern... Ursula Gaisa |
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