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„Jazz ohne Musik: ein bedenklicher Zustand“ – diese Befürchtung des flämischen Dichters und Dadaisten Paul van Ostaijen aus den zwanziger Jahren hat sich nicht bewahrheitet. Im Gegenteil: Kein anderer Musikstil hat sich derart rasant und vielfältig entwickelt wie der Jazz. Seit 1975 berichtet die Jazzzeitung über das Neue und über das Traditionelle in unserer Musik. Gegründet 1975 von Josef Dachsel als hektographiertes Münchner Szene-Blatt, wandelte sich die Jazzzeitung seither schon mehrfach. 1983 machte Hans Ruland aus dem einfach produzierten Blatt ein Magazin, das vor allem zusammen mit seinem Radiosender Jazzwelle Plus zu einem wichtigen Faktor in der Jazzwelt wurde.
1997 übernahm der ConBrio Verlag die Jazzzeitung, um neben der neuen musikzeitung (nmz) seine Palette an Musikpublikationen zu erweitern. Zunächst wurde aus dem Münchner Blatt in Zusammenarbeit mit dem Bayerischen Jazzinstitut eine bayernweite Publikation. Ende 2001 gründete man eine zweite Redaktion in Leipzig und wurde bundesweit. 2003 wechselte man dann vom Zeitschriftenformat auf Zeitungsformat, die Corporate Identity im Einklang mit der „neuen musikzeitung“ (www.nmz.de) und mit „politik und kultur – Zeitung des Deutschen Kulturrates“ (www.kulturrat.de) wurde angestrebt. Heute ist die Jazzzeitung mit einer Auflage von 5.000 Exemplaren und ihr Internetauftritt (www.jazzzeitung.de) mit täglich 6.500 Seitenabrufen eine feste Größe unter den deutschen Jazzpublikationen. Warum dieser historische Exkurs, mögen Sie sich schon seit einiger Zeit fragen? Ganz einfach: Es stehen wieder Veränderungen ins Haus. Wie können wir in der heutigen Zeit, wo das klassische Abonnement nicht mehr seine frühere Attraktivität besitzt, die Auflage deutlich steigern? Und zwar ohne von unserem journalistischen Konzept abzurücken? So lauteten die Fragen, die wir uns stellten. Unsere Antwort werden Sie im Februar mit einer neu gestalteten Jazzzeitung 2007 in der Hand halten. 5.000 Jazzzeitungen vertreiben wir weiter auf dem bisherigen Weg via Abo und Kiosk, 10.000 werden der neuen musikzeitung beigelegt, deren Auflage IVW-geprüft ist. Die Erscheinungsweise wird von zehnmal auf fünfmal pro Jahr reduziert. Als Kompensation erhalten die Abonnenten zusätzlich die neue musikzeitung für die Laufzeit Ihres Abonnements. Wir glauben, dass unsere Leser die unabhängige und aktuelle Berichterstattung der Jazzzeitung schätzen, und hoffen, dass sie sich nach Abo-Ablauf entweder weiterhin für die Jazzzeitung solo oder vielleicht auch als Supplement der nmz entscheiden. Informationen erhält jeder Abonnent in Kürze in einem separaten Schreiben. Noch ein paar Sätze zum Inhalt der „neuen“ Jazzzeitung: Der Terminkalender entfällt ab sofort und wird durch eine Übersicht aller Club-Websites ersetzt. Unverändert bleiben soll der Fokus der Jazzzeitung auf Ausbildungsthemen, Musikpädagogik und Kulturpolitik. Die über Jahre zum Erkennungszeichen gewordene Mischung aus Meinung und Service soll ebenfalls erhalten bleiben. Stärker beachtet die Jazzzeitungsredaktion in Zukunft Jazz in Radio & TV. Außerdem wollen wir der Vielzahl von CD- und DVD-Neuheiten in größerem Maße gerecht werden. Die Jazzzeitung versteht sich auch in Zukunft als Lobbyistin einer Musik, die es am Markt schwer hat, die im Gegensatz zur klassischen Musik nur wenig öffentliche Unterstützung erfährt und die in den Katalogen der Schallplattenfirmen nur eine Marginalie ist. Die Jazzzeitung sieht sich nach wie vor als Multiplikator für den lebendigsten, widerspenstigsten, überraschendsten, lustvollsten und faszinierendsten Musikstil, den wir kennen – den Jazz. Andreas Kolb |
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