|
|
|
|
Jazzzeitung
2005/12 ::: seite 17
rezensionen
|
|
|
|
|
|
|
|
Tape-Simulator von Empirical Labs
Auf den ersten Blick erscheint es ein wenig widersinnig: Ein elektronisches
Gerät, dazu bestimmt, digitalen Aufnahmemedien analogen Klang zu
verpassen. War die digitale Revolution also umsonst? Ist analog doch besser?
Nein, so einfach liegen die Dinge nicht: In Sachen Rauschen und Dynamik
sind digitale Recorder den analogen um Längen überlegen, von
der Handhabung und den Editiermöglichkeiten ganz zu schweigen. Nur:
Auch die gute, alte Bandmaschine hatte ihre Vorteile. Wer die Festplatte
übersteuert, hört unschönes Knacken, wer dem Tonband pegelmäßig
richtig einheizt, nimmt harmonische Verzerrungen wahr. Analoge Aufnahmen
klingen schlichtweg wärmer, und genau hier setzt der „Full
Analog Tape Simulator And Optimizer“ des US-Herstellers Empirical
Labs ein: „Fatso“, so die Kurzform, simuliert den typischen
Analogklang alter Röhrengeräte und analoger Bandmaschinen – allerdings
ohne lästiges Rauschen, das gerade Aufnahmen mit großen Dynamikunterschieden
verderben kann. Für Liebhaber des analogen Klanges und Benutzer von
Harddisc-Recordern oder Workstations ein praktisches Gerät. Nähere
Informationen erhalten Sie im Internet unter www.studio-channel.com
Effektprozessor von Eventide
Einen Effektprozessor für höchste Ansprüche präsentiert
Eventide mit dem Modell H8000: Über 1000 Presets aus rund 230 Effektmodulen
stehen zur Auswahl, allesamt in bester Studioqualität und digital
sowie analog vernetzbar. Sampling und Loop-Funktion stehen zur Verfügung,
die Effektbank bietet Hall, Chorus, Vibrato, Multiband-Equalizer, Phaser,
Frequenzwandler und Vocoder. Ein Pitch-Change-Algorithmus bietet zudem
eine automatische Tonhöhenkorrektur – für manche Sänger
ein wahrer Segen. Im Lieferumfang enthalten ist die Software für
den PC. Weitere Informationen gibt es im Internet unter www.eventide.com
Neue Kessel-Sets von Premier
Um den britischen Traditionshersteller Premier stand es zeitweise nicht
allzu gut – die Konkurrenz aus Fernost schien übermächtig.
Doch seit einigen Jahren sind die Schlagzeugbauer aus Leicester wieder
gut in Form, die Produktpalette umfasst Instrumente von der erschwinglichen
Einsteiger- bis zur absoluten Profiklasse. Letztere nennt sich „Premier
Series“, wird in England von Hand hergestellt, ist mit Birken- und
Ahornkesseln sowie optional mit oder ohne Verstärkungsringe erhältlich
– wunderbare Vielfalt für jeden Geschmack. Neue Kessel-Sets
gibt es jetzt in der Ahorn-Serie ohne Verstärkungsringe, wobei für
Jazz-Schlagzeuger besonders die Sets mit 10- und 12-Zoll-Hängetoms,
14-Zoll-Standtom und wahlweise 18- oder 20-Zoll Basstrommel interessant
sein dürften. Was die Verarbeitung angeht, ist die „Premier
Series“ ein echtes High-End-Produkt, sei es bezüglich der Holz-
wie auch der Hardware-Qualität. Vier neue Finishes spendierten die
Engländer ihrer Top-Serie gleich dazu: „Champagne Sparkle“
und „Black Sparkle“ erinnern optisch an die Drum-Sets der
Fünfziger- und Sechzigerjahre – sind aber lackiert, nicht
einfach nur mit Folie beklebt. „Purple Lacquer“ passt in plüschige
Clubs, während das gegen Kratzer unempfindliche Folienfinish „Black
Oyster Wrap“ vor allem für Schlagzeuger interessant sein dürfte,
die ihr Set häufig transportieren müssen. Nähere Informationen
erhalten Sie im Internet unter www.premier-percussion.com
Röhrencombos von Epiphone
Sagen wir es ohne Umschweife: Günstiger als bei Epiphone kann man
fabrikneue Vollröhrenverstärker derzeit wohl nirgendwo erstehen.
Wer sich als Gitarrist stets gegen Drums und Bläser durchsetzen muss,
dem sind die maximal 15 Watt der neuen Verstärkerserie womöglich
zu wenig, als Übungsverstärker, im Studio oder bei kleinen – leisen
– Besetzungen zeigen die drei kleinen Koffer-Amps jedoch, was in
ihnen steckt. Den Anfang macht der 173 Euro billige „Valve Junior“
mit fünf Watt und Achtzoll-Lautsprecher – Minimal-Verstärkung,
zum Üben aber ausreichend. 313 Euro kostet der Valve Special mit
ebenfalls fünf Watt, Hall, Zehnzoll-Speaker und eingebautem Effektgerät.
Die Krone der neuen Epiphone-Schöpfungen markiert der Valve Standard
mit 12-Zoll-Lautsprecher, Hall, Effektmodul und 15 Watt. 579,00 Euro kostet
der Spaß, doch dafür erhält man einen alltagstauglichen
und gut ausgestatteten Class-A-Verstärker. Nähere Informationen
erhalten Sie im Internet unter www.musikundtechnik.de
Equalizer von Empirical Labs
Der neue Studio-Equalizer von Empirical Labs trägt einen eher prosaischen
Namen: „LilFREq“ nennt sich das 19-Zoll-Gerät mit einer
Höheneinheit. Handgefertigt in den USA, bietet das Wunderding zwei
Shelving-EQs, einen Highpass-Filter mit acht wählbaren Frequenzen,
vier vollparametrische EQ-Bänder und eine dynamische Equalizer-Sektion.
Der installierte Instrumentenvorverstärker erlaubt Direktanschluss
bei geringsten Verzerrungswerten und breitem Frequenzband, die „Fool-Proof“-Schaltung
beugt Fehlbedienungen vor. 1799 Euro kostet der „LilFREq“
– kein ganz billiges Vergnügen, aber dafür erhält
man ein gut klingendes, opulent ausgestattetes und absolut robustes Qualitätsprodukt
mit handselektierten Bauteilen. Nähere Informationen erhalten Sie
im Internet unter www.studio-channel.com |