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Jazzzeitung
2001/11 ::: seite 4-5
news
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Neuer ACT-Geschäftsführer
Mit Wirkung zum 1. Oktober 2001 wurde Timothy Kotowich (46), ehemaliger
Marketing Direktor der Teldec Classics International in Hamburg, zum Geschäftsführer der Plattenfirma ACT
Music+Vision GmbH+Co.KG berufen. Bevor er 1997 zu Teldec kam, war er für Warner Italy tätig, 1989 bis 1990
war er für das internationale Marketing bei ECM in München zuständig. Kotowich ist Amerikaner und Absolvent
des Berklee College of Music sowie des INSEAD in Fontainbleau. Vor seiner Laufbahn als Manager war er als professioneller
Musiker tätig und arbeitete unter anderem mit Luciano Berio, John Cage und Iannis Xenakis zusammen. ug
Preisträger
Das Jonas Schoen Quartett ist einer der Gewinner des vom Berliner Senat
ausgeschriebenen Studioprojektes Jazz 2001, das um die Förderung von Aufnahmen bemüht ist. Zu hören
sind die Musiker live unter anderem am 23. November im Hamburger Birdland und am 28. November in der Münchner
Unterfahrt. Der Pianist Ralf Schmid ist Preisträger des Jazzpreises Baden-Württemberg 2001, für das
Preisträgerkonzert verfasste er die Suite Nachtfarben, die dort am 2. Dezember ihre Uraufführung
erleben wird, und BigBand-Meister Erwin Lehn erhielt am 6. Oktober die German Jazz Trophy. Unser bereits
angekündigtes Portrait 50 Jahre Erwin Lehn-Tanzorchester wird auf die kommende Ausgabe verschoben.
Die Krall liegt zum Umtausch bereit
Am 17. September erschien das heiss erwartete neue exzellente!
Diana-Krall-Album The Look Of Love. Sanft umschmeichelt von Strings des Jobim- und Sinatra-Arrangeurs
Claus Ogerman croont darauf die blonde Sirene die Gassenhauer des 20. Jahrhunderts: Besame Mucho, SWonderful
oder Cry Me A River.
In den USA und auch in Deutschland landete Krall damit auf Anhieb in den Top Twenty der Pop-Charts. So weit, so gut.
Leider schlich sich in Deutschland bei der Überspielung des Masters für die limitierte Digipack-Auflage
ein Fehler ein, der erst nach Auslieferung entdeckt wurde. Hatte Universal auf die Endkontrolle verzichtet? Verve
hatte den Hit des Jahres gelandet und dann diese Panne: dumpfer Sound. Jedenfalls wurden bisher die Fans nur auf der
hauseigenen Jazzecho-Website über dieses Malheur informiert. Anfang Oktober wussten viele Händler immer
noch nichts von diesem Schönheitsfehler, wie Stichproben bewiesen. Peinlich! Der selbstverständliche Umtausch
gestaltete sich schwierig: die Zweitauflage
in der Plastikbox war noch nicht ausgeliefert. Der Kunde, der rund 35 Mark für das Produkt bezahlt hat, musste
warten, bis er eine makellose Krall-CD in Händen halten durfte. Natürlich gab es in den Läden auch
keine weitere Entschädigung für diese Pein. Wer allerdings noch immer auf seine fehlerfreie CD wartet, dem
sei empfohlen, den Silberling an folgende Adresse zu senden: Universal Jazz, Stichwort: Diana Krall-Service, Holzdamm
57, 20099 Hamburg. Als kleines Trostpflaster für den umständlichen Umtausch wird dort der (hoffentlich)
fehlerfreien Compact Disc noch eine Shirley-Horn-CD beigelegt. vr
CD-Kritik auf Seite 20!
Deutscher Jazzpreis an Schlüter
Der Vibraphonist Wolfgang Schlüter erhält den mit 20.000 Mark
dotierten Albert Mangelsdorff-Preis (Deutscher Jazzpreis) 2001. Die UDJ (Union Deutscher Jazzmusiker) und die GEMA-Stiftung
ehren damit in zweijährigem Turnus eine herausragende und epocheprägende Jazzpersönlichkeit.
Wolfgang Schlüter ist der fünfte Preisträger nach Heinz Sauer (1999), Ernst-Ludwig Petrowsky (1997),
Peter Kowald (1996) und Alexander von Schlippenbach (1994). Ursprünglich als Orchesterpauker und -schlagzeuger
ausgebildet (194954) wechselte Schlüter, motiviert durch ein Konzert von Lionel Hampton 1952 zum Vibraphon.
1953 war er Mitbegründer des Michael Naura Quintetts. Im Laufe seiner musikalischen Karriere spielte
Schlüter in bekannten deutschen Rundfunkorchestern, bei Kurt Edelhagen, Erwin Lehn, Werner Müller, Paul
Kuhn und Franz Thon, der ihn 1965 zum NDR holte. Als Solist am Vibra- und Marimbaphon prägte er 30 Jahre lang
den Charakter der NDR-Bigband. Ebenso erfolgreich war er in kleineren Formationen wie dem von ihm 1977 gegründeten
Quintett Swing Revival, mit dem er den deutschen Schallplattenpreis gewann, dem Hamburger Jazz Quintett
mit Volker Kriegel oder auch im Duo mit den Pianisten Michael Naura, Christoph Spendel oder John Taylor. Seit 1983
lehrt er als Professor an der Hochschule für Musik in Hamburg. Die Preisverleihung findet am 3. November im Rahmen
des JazzFestes Berlin und der 2. Deutschen Jazzwoche statt. (siehe auch Seite 12!)
Infos www.udj.de
Berichtigung
Kleine Fehler haben sich in die Nachricht über neue Professoren an
der Hochschule Nürnberg-Augsburg eingeschlichen. Wir bitten um Nachsicht. Die Abteilung Jazz ist mit vier Professuren
ausgestattet: Steffen Schorn, Martin Schrack, Klaus Graf und Silvan Koopmann. Als Dozenten unterrichten Axel Beineke,
Christian Diener, Rudi Engel, Bill Molenhoff, und Helmut Kagerer.
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