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Enver Izmailov, Jahrgang 1955, ist Krimtatare, Angehöriger eines Turkvolkes, das im 13. Jahrhundert als Invasionsmacht gekommen war und sich in der Folge dauerhaft auf der ukrainischen Halbinsel niederließ. Stalin ließ im Mai 1944 Zigtausende nach Osten deportieren; Envers Eltern lernten sich in Usbekistan kennen, auch seine Töchter sind dort geboren. Seit Gorbatschow kehrten viele Krimtataren zurück in die Heimat ihrer Vorfahren, wo zahlreiche Neubaugebiete mit Moscheen entstanden. Izmailov kam 1989 mit seiner Familie auf die Krim und ließ sich außerhalb von Simferopol nieder, wo es noch keine Straße, keinen Postboten und Wasser nur aus dem Brunnen und vom Tankwagen gibt. Enver brachte eine Qualifikation als Bauschlosser mit, als Fagottist, als Leiter von Folklore-Orchestern sowie eine Spieltechnik der E-Gitarre, die weltweit einzigartig ist. Los ging es mit einer billigen akustischen Gitarre, die sein Onkel aus Ich spielte häufig nur mit der linken Hand, das war nicht einfach für die Show, es gab einen anderen Klang, viel weicher, weil die Tonabnehmer nicht auf den Anschlag reagieren. So entdeckte Enver zahlreiche klangliche Effekte rein manuell, für die andere Gitarristen massenhaft Geräte benötigen. Ich muss nur meine Gitarre mitbringen, andere haben viel zu schleppen. Einmal habe ich einen Tontechniker geschockt, der nicht wusste, woher das Reverb kommt. Ich wars: dup, dup, dup. Und dann hatte ich eine Hand übrig. Warum nicht auch mit rechts greifen? Bassläufe, Akkorde. Enver Izmailovs stupende Technik führt dazu, dass man häufig meint, zwei Gitarren und Percussion zu hören. Wieland Ulrichs Konzerttip
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