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Jazzzeitung

2001/11  ::: seite 24

glossar

 

Inhalt 2001/11

standards
Editorial
News
Fortbildung
no chaser: My sax is my axe
Glossar: Xylophon
Farewell: Helmut Brandt

berichte
Szene Act und Avantgarde
J.I.M.-Jazzfest im Kunstpark Ost
Talentschuppen
Das BuJazzO im Schloss Alteglofsheim
Bach, Bass und Art Baroque
NHØP und Ulf Wakenius im Birdland Jazzclub
Häufig nur Mit links gespielt
Die Levante zu Gast in Elmau: der ukrainische Gitarrist Enver Izmailov

jazz heute
Break (von Joe Viera)
 Farewell. In memoriam Harold Land
 no chaser. Mr. Sax-Machine
 Vom Stellenwert des Kreativen
7. Darmstädter Jazz-Forum „Jazz und Gesellschaft“
 Jazz aktueller denn je
2. Deutsche Jazzwoche vom 1. bis 11. November

portrait / interview
Es darf getanzt werden
Die LeipzigBigBand: Die Zukunft liegt im Revival
Banker haben’s leichter
Hiram Bullock stellt seine neue CD „Color Me” vor
Chiemgau und der ferne Osten
Thorsten Scheffners Label organic music

play back.
Nana in der Neuen Welt
Jazzsängerin Nana Mouskouri

education
Rappender Nachwuchs
Gunter Hampels Kinder-Improvisationsworkshop in Leipzig
Kurse

dossier
Selbst ist der Musiker
Wie man mit Telefon, PC und Internet den eigenen Erfolg steuert

medien/service
Präzision
50 Jahre Modern Jazz Quartet: DVD-Editionen
Charts & Critics Choice
Internet. Link-Tipps
Rezensionen 2001/11
Service-Pack 2001/11 als pdf-Datei (kurz, aber wichtig; Clubadressen, Kalender, Jazz in Radio & TV, Jazz in Bayern und anderswo (575 kb))

 

Xylophon

Xylophone bestehen aus einer Reihe von Holzstäben, die der Tonhöhe entsprechend nebeneinander angeordnet sind und mit Schlegeln angeschlagen werden. Mit unserem Xylophon verwandte Instrumente sind auch in Afrika verbreitet. Im Gegensatz zum verwandten, metallenen Vibraphon hat das Xylophon zu keiner Zeit im Jazz größere Verbreitung gefunden. Aber der Jazz hatte immerhin einen bedeutenden Vertreter: Red Norvo. Als Kenneth Norville aus Beardstown, Illinois, 14-jährig anfing Marimba und wenig später Xylophon zu spielen, wählte er Instrumente, die für humoristische Einlagen oder groteske und folkloristisch-exotische Klangeffekte beliebt, aber noch alles andere als solistisch eingesetzte Jazzinstrumente waren.

Bei Paul Whiteman hat Norvo dann praktisch im Alleingang das eher als Kuriosum belächelte Xylophon in ein ernsthaftes, zu flüssiger Phrasierung und lyrischer Melodik fähiges Jazzinstrument verwandelt. Das war damals so ungewöhnlich, dass ein Musiker wie Rex Stewart meilenweit durch den Schneesturm fuhr, um sich mit eigenen Ohren zu überzeugen, ob an dem Xylophon-Gerücht etwas dran war. Als der Poet des Vibraphons am 6. April 1999 91-jährig in Santa Monica, Kalifornien verstarb, hinterließ er eine unübersehbare Schar von Schülern, Enkelschülern und Urenkelschülern. Aber kaum einer von ihnen spielt Xylophon, wenn auch einige Vibraphonisten wie Terry Gibbs und Victor Feldmann das Instrument gelegentlich aufgriffen. Manchmal taten dies auch Perkussionisten, so Joe Venuto.

Ein Grund für die mangelnde Verbreitung liegt vielleicht darin, dass Norvo selbst das Instrument 1944 aufgegeben hatte – zugunsten des Vibraphons, das in Lionel Hampton einen anderen großen Pionier hatte. Während der robustere Hampton hörbar vom Schlagzeug kam, bewahrte aber Red Norvo aus seiner Xylophonzeit für alle Zeiten einen gewissermaßen holzigen, vibratolosen Touch.

Marcus A. Woelfle

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