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Baroque meets Jazz unter diesem Motto fand auch heuer im Rahmen der Neuburger Barockkonzerte ein Konzert im Birdland Jazzclub statt. Mit dem dänischen Bassisten Niels Henning Ørsted Pedersen war wieder einmal ein Topstar zu Gast im ausverkauften Keller unter der Hofapotheke. Begleitet von dem schwedischen Gitarristen Ulf Wakenius bot NHØP eine fulminante Vorführung dessen, was dem Kontrabass ein bisschen jenseits von law and order möglich ist. Dem Bayerischen Rundfunk war das Ereignis ein Jazz auf Reisen-Livemitschnitt wert. Auf die Begleitung durch einen Schlagzeuger hatte man angesichts der Ereignisse vom 11. September verzichtet, statt dessen lieber auf den freundschaftlich-traulichen Dialog des Duos gesetzt, den zehn Saiten einer scandinavian connection in den Keller zaubern würden, wie es BR-Redakteur Peter Machac ausdrückte. Selbst für die verwöhnten Jazzfans im Birdland fand sich ein ungewöhnlich beeindruckender Abend. Nach einem kleinen Bachschen Auftakt am Bass senden die beiden zunächst einmal einen Spähtrupp voraus in das unbegrenzte Land der Möglichkeiten, das sie auf zehn Saiten sich auszumessen anschicken, verschärfen alsbald das Tempo. NHØP löst dem ersten seiner schier unglaublich geläufigen Soli die Zügel, trabt in freundlichem Midtempo an in Enchanted Moments und lässt alsbald die Finger nur so über die Saiten tanzen in You and the Night and the Music. Sein Gespür für sanften Atem, ruhige Atmosphäre und die wunderbare Leichtigkeit eines Singvogels stellt er sodann unter Beweis in der Ballade A Nightingale sang in Berkeley Square. With Respect widmet sich das Duo der Generation, mit der NHØP als junger Nachwuchsbassist spielte. Spätestens hier wird klar: Für die beiden auf der Bühne ist der Generationenunterschied überhaupt kein Thema. Ulf Wakenius ist keineswegs nur Wasserträger eines Bassisten, der den Bass vom Begleit- zum Soloinstrument emanzipierte wie kein anderer vor ihm. Wakenius liebevolle Art und Weise, der Tradition von Charlie Christian bis zu Barney Kessel, Joe Pass oder Attila Zoller zu huldigen, den Melodien gleichzeitig in einer unnachahmlich kultivierten Ästhetik seinen eigenen modernen Stempel aufzudrücken, kennzeichnet ihn als den absolut ebenbürtigen Partner, als der er auch seit Jahren im Oscar Peterson Quartet neben seinem Kollegen agiert. Tobias Böcker |
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