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 2001/02

 seite 6
 berichte

 

Inhaltsverzeichnis Jazzzeitung 02/2001


Inhalt 02/2001

Standards
Editorial
News
Farewell
Fortbildung
Glossar: Progressive Jazz

titel / jubilee
Hans Koller zum achtzigsten Geburtstag

jazz heute
Johannes Faber und die Jazzreihe am Gärtnerplatz
Break (von Joe Viera)

berichte
Gil Evans Orchestra led by Miles Evans in der Unterfahrt
18. Internationale Jazzfestival Münster

interview
Johannes Herrlich & Trombone Fire

education
Der Wettbewerb „Jugend jazzt“ an der Musikakademie Marktoberdorf

portrait
Die talentierte Jane Monheit
Alfred Mangolds Label Jazz4Ever
Bandchef Andrej Hermlin-Leder

play back
Zwei CD-Editionen würdigen die Musik von Don Ellis
Zu den Extended Resolution Compact Discs von JVC

dossier
Schauspieler und Filmemacher Clint Eastwood und seine
heimliche Leidenschaft

medien/service
Link-Tipps
Charts
Rezensionen 2001/02
Service-Pack 2001/02 als pdf-Datei ( Kurz aber wichtig, Clubadressen, Kalender, Jazz in Radio & TV Jazz in Bayern und anderswo (520 kb) )

 

Echtheit garantiert

Gil Evans Orchestra led by Miles Evans in der Unterfahrt


Starkonzert in der Unterfahrt: Als erster Act im Jahr 2001 stand das Gil Evans Orchestra led by Miles Evans auf der kleinen Kellerbühne in der Einsteinstraße. Platzprobleme gab es allerdings nicht, denn das Miles Evans Orchester bestand nur aus acht Musikern. Doch wie sein Vater Gil versteht es auch Miles Evans, mit wenig Personal große Wirkung zu erzielen.

Dies lag nicht nur an den ausgefeilten Arrangements, die der Sohn vom Vater geerbt hat. Wie dieser besitzt auch Evans junior die Fähigkeit, gegebenes Material aus Pop und Jazz in die wundervollsten Arrangements zu verwandeln. Um zu acht einen wirklich orchestralen Sound zu produzieren, bedarf es aber auch exzellenter Musiker, die Miles Evans mit Lew Soloff (tp), Chris Hunter (as), Adrian Pflugshaupt (ts), Dave Bargeron (tb), Delmar Brown (p), Mark Egan (b) und Kennwood Dennard (dr) zur Verfügung standen. Durch sie war Authentizität zwangsläufig garantiert, denn etliche hatten viele Jahre im Monday Night Orchestra und anderen Formationen des amerikanischen Bandleaders gespielt. Authentisch bedeutet jedoch nicht, dass hier eine legendäre Jazzformation revitalisiert wurde, wer auf ein Revival gehofft hatte, wurde enttäuscht. Dass Miles Evans und sein Orchester dennoch für einige wehmütige Nachklänge ans Monday Night Orchestra im New Yorker Sweet Basil sorgten, fiel keinesfalls negativ ins Gewicht. „Vielleicht“, so dachte man gar am Ende der (übrigens recht lax dargebotenen) Vorstellung, „sind die Nachklänge sogar schöner als das Original?“ Evans stellte suitenartig Blues-, Rock- und Dancefloor Grooves inklusive Gesangseinlagen (für die Pianist Brown und Drummer Dennard verantwortlich zeichneten) mit Bebop, Pop (darunter ein Sting-Song), einer Mingus-Komposition („Reincarnation of a Lovebird“) oder einen Miles-Titel („Milestones“) zusammen. Die Beiträge der Solisten straften ihre äußerlich zur Schau gestellte Coolness Lügen. Raffinesse der Arrangements, Tempo und Abwechslungsreichtum der Darbietung sowie die Ausstrahlung der Instrumentalisten trösteten schnell über einige Intonationsunsicherheiten am Beginn hinweg und gaben den Zuhörern eine Ahnung von der hohen Schule des amerikanischen Jazz der Siebziger- und Achtzigerjahre.

Andreas Kolb

 

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